Review:

Quiver

(KTU)

Bei KTU (ausgesprochen wie englisch K2) handelt es sich um ein wirklich spezielles Projekt. Hierfür hat sich nämlich der finnische Akkordeon-Spieler Kimmo Pohjonen mit dem KING CRIMSON-Schlagzeuger Pat Mastelotto und dem Ex-KING CRIMSON-Gitarristen Trey Gunn zusammengetan, was ja schon an sich eine außergewöhnliche Kombination ist. Aus der Zusammenarbeit entstand zunächst das Live-Album „8 Armed Monkeys“, das 2005 veröffentlicht wurde, „Quiver“ ist somit das erste Studio-Album des Trios. Dieses verlangt dem Hörer einiges ab: Die ausschließlich instrumentalen Songs sind musikalisch kaum einzuordnen und bewegen sich irgendwo zwischen Progressive, New Jazz und Ambient. Das Album beginnt jedoch geradezu meditativ: Das Intro-mässige „Fragile Sun“ könnte man sich auch auf dem letzten Solo-Album von PINK FLOYD-Gitarrist David Gilmour vorstellen. Im zweiten Stück „Kataklasm“ dominieren dagegen rockige und progressive Klänge, worauf Pohjonen in „Nano“ dann das Akkordeon auspackt. Hier wird es wirklich abgefahren, und über schräge Rhythmen werden psychedelische Melodien und Sounds gelegt. In der Art geht es dann auch weiter, so bewegt sich der Rest des Albums innerhalb dieser durch die drei ersten Songs vorgegebenen Extreme. Abgesehen von einigen sphärischen Erholungsphasen, ist dabei nur das wunderschön fließende „Wasabi Fields“ wirklich eingängig, mit seinem Tango-Thema dürfte es aber eher Fans von GOTAN PROJECT ansprechen. KTU haben hier ein spannendes und intensives Werk geschaffen, das auf Dauer allerdings auch recht anstrengend ist, und man muss sich erst einmal eine Weile mit dieser Musik befassen, bis man überhaupt Zugang dazu findet. Wer das jedoch tut, wird immer wieder an faszinierenden Passagen hängen bleiben.

Quiver


Cover - Quiver Band:

KTU


Genre: Progressive
Tracks: 11
Länge: 45:41 (CD)
Label: Westpark Music
Vertrieb: