Review:

My Fatal Kiss

(Krypteria)

Schon mit ihrem erfolgreichen Album „Bloodangel’s Cry“ wussten KRYPTERIA in 2007 zu polarisieren. Die deutsche Band mit der koreanisch-stämmiger Sängerin Ji-In Cho wurden 2003 als Musical-Projekt gegründet, welches mit „Liberatio" als Benefiz-Song zur Tsunami-Katastrophe dann für großes Aufsehen sorgte. 2005 neu ausgerichtet eroberte die in Köln ansässige Formation mit „Bloodangel’s Cry“ dann die einschlägige Symphonic Gothic Metal Gemeinde und katapultierte KRYPTERIA endgültig ins Rampenlicht. Mit neuem Label (On Fire Records/Roadrunner) im Rücken und leicht verändertem Sound setzt man nun mit dem Nachfolger „My Fatal Kiss“ zum Sprung in die Charts an – die astreine, glatte Produktion, Ji-In Cho’s massenkompatibler und variabel guter Gesang (leichter Sopran von sanft bis hart) und die große Anzahl hitverdächtiger Melodien, Refrains und Chöre lässt über diese geplante Zielrichtung kaum Zweifel. Dazu kommt noch das der symphonische Bombastanteil zugunsten einer wohl dosierten, gitarrenorientierten Härte klar zurück genommen wurden – das wird nicht jedem Fan gefallen. Dafür bleibt es bei den guten Gitarresoli – sauber. KRYPTERIA setzen nach eigenen Aussage in ihrem Kompositionen dabei auf ein stetiges Wechselspiel zwischen Gut und Böse in verschiedensten Lebensbereichen und durch die inhaltliche Verarbeitung von eigenen Emotionen und Gefühlen auch auf eine sehr persönliche Note. Der Opener „Ignition" kommt mit schnörkellosem Gitarrendruck, der erst nachlässt als sich Ji-In mit einem Hauch von Sehnsucht in ihrer Stimme einschaltet. Der nachfolgende Titeltrack „My Fatal Kiss" gibt ebenfalls Gas und besitzt wie „For You I'll Bring The Devil Down" und das nach romantischem Pianoeinstieg Fahrt aufnehmende „Why (Did You Stop The World From Turning)" genannte Chartaffinität. Danach stellt sich erst mal ein leichter Gewöhnungseffekt ein, welcher mit dem brachial eingängigem Hit „Shoot Me“, dem teilweise eher im erzählenden Stile punktenden „Now (Start Spreading The Word) sowie dem abschließendem „Too Late, Game Over & Goodbye" mit seinem Klargesang-Duett zwischen Ji-In und Schlagzeuger S.C. Kuschnerus gekontert wird. Für alle denen nach TARJAS Abgang bei NIGHTWISH die Orientierung fehlt dürften KRYPTERIA trotz stilistischer Unterschiede ein willkommener Ersatz darstellen – in 2009 gab es bisher kaum bessere Platten für Fans symphonisch poppigen Metals und Female Fronted Bands. Freunde erdigerer und Metalpuristen sind hier eh’ nicht angesprochen. Ach ja, den Vorgänger können KRYPERIA mit „My Fatal Kiss“ aber trotzdem nicht toppen.

My Fatal Kiss


Cover - My Fatal Kiss Band:

Krypteria


Genre: Gothic Metal
Tracks: 13
Länge: 56:20 (CD)
Label: On Fire Records / Roadrunner
Vertrieb: Warner