Review:

All Beauty Must Die

(Krypteria)

KRYPTERIA hatten zuletzt vor allem Schlagzeilen wegen Labelstreitereien gemacht. Lösung? Ein eigenes Label. Das hört auf den Namen Liberation Music und zeichnet nun auch für die Veröffentlichung des vierten Longplayers „All Beauty Must Die“ der 2003 in Aachen gegründeten Band verantwortlich. Anfangs, also 2003 noch als Musical Projekt aufgestellt, setzt man seit 2005 und der Hinzunahme der koreanisch-stämmigen Sängerin Ji-In Cho auf symphonischen Metal. Ein Prozess der noch nicht vollständig abgeschlossen zu sein scheint. Denn Anno 2011 geben sich KRYPTERIA ruppiger und härter als auf den Vorgängeralben. Der offensichtliche Schmuseton wird weitaus seltener als früher eingesetzt, man ist nicht mehr zwangläufig eingängig. Bereits der druckvolle und mit gehörig Tempo nach vorne gehende Opener „Messiah“ lässt KYPTERIA trotz bekannter Chöre ein ganzes Stück heavier als früher erscheinen. Auch die Abrechnung mit dem Musik-Biz „Thanks For Nothing“ schlägt mit seinem starken Double-Bass und noch mehr Tempo (samt Gitarrensolo) in die Heavy Power Kerbe. Das mit laut-leise Dynamik spielende „As I Slowly Bleed“ und das hymnische „Victoria“ (ein typischer KRYPTERIA-Song welcher durch ein Duett zwischen Ji-In und DORO Pesch aufgewertet wird) kommen als Ohrwürmer und erfüllen die Erwartungen. Das als Epos gepriesene elfminütige „The Eye Collector“ (nach dem Thriller „Der Augensammler“ von Sebastian Fitzek) glänzt zwar mit Vocals von allen Bandmitgliedern und reichlich Abwechslung, hat aber leichte Längen und kann trotz düsterer Atmosphäre und eingeflochtene Klassikparts nicht bis ins letzte Detail überzeugen – da wäre mehr drinnen gewesen. So muss man sagen das „All Beauty Must Die“ nach starkem Anfang im zweiten Teil doch noch etwas die Luft ausgeht. Trotzdem haben KRYPTERIA ein neues Album abgeliefert, dass all jenen Genrefreunden für welche das Wort Mainstream nicht ausschließlich negativ besetzt ist gut gefallen dürfte.

Für Fans sicher lohnend die 3 Bonustracks des Digi-Packs. Mit „Get The Hell Out Of My Way” vom noch Musical-beeinflussten Debüt wurde einer der Live-Klassiker neu und rockiger eingespielt, die Hitsingle „Liberatio” (war mal Platz 3 in den Charts) kommt als Pianoversion und „Come Hell Or High Water” (basierend auf dem Marsch „Pomp And Circumstance”, bekannt aus unzähligen Filmen) mixt Oper mit Rock und fetten Chören (an den Grenzen zum Kitsch).

All Beauty Must Die


Cover - All Beauty Must Die Band:

Krypteria


Genre: Gothic Metal
Tracks: 15
Länge: 62:21 (CD)
Label: Liberation Music
Vertrieb: Intergroove