Review:

The Orphans

(Kristeenyoung)

KRISTEENYOUNG. Nun, vielleicht können wir es so formulieren: sollte man einen eher missliebigen Menschen kennen, der über ein etwas labiles Nervenkostüm verfügt, das ohnehin schon angeschlagen ist und dem man gerne den Todesstoß versetzen möchte, dann ist "The Orphans" das Mittel der Wahl. Wenn man es recht bedenkt, muss das Nervenkostüm eigentlich noch nicht einmal angeschlagen sein. "The Orphans" ist, gelinde gesagt, immens gewöhnungsbedürftig. Zu ihrer Ehrenrettung muss man wohl darauf hinweisen, dass KRISTEENYOUNG zum guten Teil gezielt mit Dissonanzen arbeitet (zumindest darf das vermutet werden), was jedoch das Hörerlebnis nicht wirklich angenehmer macht. Schon allein ihre Stimme ist, nun, sagen wir: nur sehr bedingt mehrheitskonsensfähig. "(But It´s All Just) Imagined", "Life´s Not Short, It´s Sooo Long" und "Dead Wrong" sind vergleichsweise ruhig gehalten und tendenziell noch am allgemeinverträglichsten. Wer es dagegen ausgeprägt und in jeglicher Hinsicht schräg mag (auch was Harmonien angeht), könnte auf "The Orphans" geradezu gewartet haben. Allen anderen jedoch sei im eigenen Interesse davon abgeraten, wenn man nicht gerade die eigene nervliche Belastbarkeit testen möchte.

The Orphans


Cover - The Orphans Band:

Kristeenyoung


Genre: Rock
Tracks: 11
Länge: 48:48 (CD)
Label: Galileo
Vertrieb: Galileo