Mit „Monolith“ veröffentlichen die Luxemburger KRATON ihr viertes Machwerk. Mir persönlich war die Band bisher nicht bekannt und umso mehr erstaunt es, dass der Fünfer bereits seit 2011 am Start ist. Der Beipackzettel spricht von einem „lebendigen Sound“, aber diesem Statement kann sofort widersprochen werden, denn der Post-Doom-Death Metal ist alles, aber nicht lebendig. Zäh, klebrig und brutal erklingt der Opener „Monolith“ aus den Boxen und verbreitet (im positiven Sinne) schlechte Laune. Die schweren Riffs wirken durch Mike Bertemes Vocals noch erdrückender und Soundsamples lassen auf eine Vulkaneruption hoffen, die aber geschickt vermieden wird. Die ganze Scheibe erinnert an einen Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch steht, aber die große Feuersbrunst im letzten Moment vermieden wird. Nach fast sechs Minuten Schwermut folgt mit „Roaring Silence“ ein Song, der fast rockig beginnt, um dann wieder in tiefe Doom-Gefilde einzudringen. Teilweise erinnert mich der Sound der Band an das Debüt „Forest Of Equilibrium“ der mächtigen CATHEDRAL, wobei KRATON ein wenig abwechslungsreicher agieren. „Take No Comfort“ beginnt wieder etwas rockiger und ist zu Beginn fast tanzbar. Diese, für KRATON-Verhältnisse, flotte Parts beleben die Scheibe ungemein und lichten den Nebel ein wenig. Aber natürlich bleibt dieser (ungewollte?) Schwung nicht lange erhalten und ein Song wie „Apostate“ negiert den Gefühlsausbruch und zieht den Hörer in qualvolle Doom-Gefilde zurück. „Monolith“ ist ein Album für düstere Herbsttage und definitiv keine leichte Kost. Personen, die Schwermut und musikalische Kälte positiv bewerten, sollten der Band eine Chance geben. Das Album wird Freunde des Genres begeistern und eventuell öffnen die etwas flotteren Songs auch die Pforten für neue Hörer. Mir gefällt der brutale, schwermütige Output der Band und ich vergebe 7,0 von 10 glühenden Lavasteinen.
MONOLITH

KRATON
Genre: Doom Metal
Tracks: 8
Länge: 38:35 (CD)
Label: Eigenveröffentlichung
Vertrieb: Bandcamp