Review:

Manala

(Korpiklaani)

Es ist immer schön, wenn Bands ihren eigenen Stil entwickeln und diesen über die Jahre kultivieren und variieren, aber das Einzige, das die Finnen KORPIKLAANI in ihrer fast zehnjährigen Karriere allerhöchstens kultiviert, aber kaum variiert haben, ist die Kunst der Selbstkopie. Was schon große Bands wie RUNNING WILD oder W.A.S.P. an den Rand des kreativen Abgrunds und oft noch einen Schritt weiter gebracht hat, passiert auch gerade mit diesem Sextett. Waren die ersten drei Alben echte Kleinode nordisch-folkiger Spaßkultur, machten sich schon auf dem vierten (aber immer noch echt starken) Werk „Tervaskanto“ leichte Kopier- und Ermüdungserscheinungen bemerkbar, die man dort aber noch nicht so ernst nahm. Alles, was danach kam, waren Abziehbilder dieser Alben, und in diese Kerbe haut auch das inzwischen achte Album „Manala“. Die Mischung aus leicht härteren Standardriffs, Violine, Akkordeon und fröhlichem finnischen Gesang bietet hier absolut nicht neues mehr; Stücke wie „Kunnia“, der Stampfer „Tuonelan Tuvilla“, die Schunkelnummer „Ruumiinmultaa“, das flotte „Levan Polkka“ oder das fast schon doomige „Sumussa Hämärän Aamun“ klingen arg gleichförmig, ins KORPIKLAANI-Standardkorsett gepresst und kommen ohne Überraschungen daher. „Manala“ ist für die Fans der Truppe, die auch die direkten Vorgänger mögen, sicher kein Fehlkauf, aber mir ist die ganze Chose trotz der nach wie vor sympathischen Ausstrahlung der Band einfach zu kalkuliert und mutlos.

Neben der normalen Version erscheint „Manala“ auch als Doppel-Edition mit einer Bonus-CD, die das gesamte Album noch einmal in englischer Sprache enthält. Da mir diese Version ebenfalls vorliegt, kann ich – wie immer in solchen Fällen (LOUDNESS, SORTILÈGE oder MARIENBAD) – sagen, dass die Originalversion definitiv die bessere ist. Nur für absolute Fans!

Manala


Cover - Manala Band:

Korpiklaani


Genre: Folk
Tracks: 13
Länge: 49:25 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Warner