Review:

Betrayal, Justice, Revenge

(Kivimetsän Druidi)

Das erste Album der finnischen Spaßmetaller KIVIMETSÄN DRUIDI scheint spurlos an mir vorüber gegangen zu sein – das nun 18 Monate später erscheinende Zweitwerk wird im Labelinfo als Fantasy Heavy Metal gepriesen. Und es kommt wie es kommen musste – KIVIMETSÄN DRUIDI entpuppen sich als NIGHTWISH meets KORPIKLAANI, FINNTROLL und TURISAS (in deren Outfit man sich auch gibt). Dabei machen es die fünf Wikinger und ihre holde Maid an sich ganz gut – die Jungs beherrschen ihre Instrumente, der hohe weibliche Elfen-Gesang (Leeni-Maria Hovila) kontrastiert recht gekonnt die Härte und die Death-Growls (bzw. das Black-Gekeife) und an Ideen mangelt es auch nicht. Allerdings können die Kompositionen da nicht immer mithalten. Der gewollte Abwechslungsreichtum ist nämlich fast zuviel des Guten, was nicht nur an englischen und finnischen Lyrics liegt. Und so scheint es, als verlieren KIVIMETSÄN DRUIDI hin und wieder das Ziel der Songs aus den Augen, trotz (oder wegen) orchestralen Bridges und viel Keyboard. Dies geschieht nicht unvermittelt; aber das sich nach wenigen Durchläufen eine gewisse Langeweile einstellt offenbart die Schwäche. Nächstes mal dürfte es mehr Kompositionen der Marke „Seawitch And The Sorcerer“ (heftiger Banger mit gekonnten Verschnaufpausen), „Manalan Vartija“ (etwas ruhigeres Folkmetal-Track der von weiblichen Vocals dominiert wird) oder „Tuoppein Nostelulaulu“ (stimmungsvoll spaßiges Lied welches zum Met einlädt) sein, welche gekonnt auf den Punkt kommen. Dann haben KIVIMETSÄN DRUIDI auch eine Chance aus dem Heer recht gleichartiger Bands herauszubrechen. Für Paganisten mit einem Hang zum symphonischen Gothic mit Träller-Elfe ist „Betrayal, Justice, Revenge“ wohl trotzdem ein lohnender Erwerb. Ansonsten ist man mit den Marktführern wohl besser aufgehoben.

Betrayal, Justice, Revenge


Cover - Betrayal, Justice, Revenge Band:

Kivimetsän Druidi


Genre: Death Metal
Tracks: 9
Länge: 45:36 (CD)
Label: Century Media
Vertrieb: EMI