Review:

Dream in Motion

(Kirk Windstein)

TIPP

Die Aufnahme des ersten Soloalbums von CROWBAR-Frontmann und Mastermind Kirk Windstein zog sich über zwei Jahre hin, so kann man von einem übereilten oder gar hastig produzierten Album bei weitem nicht sprechen. Und ähnlich verhält es sich mit dem Inhalt von "Dream in Motion", der beschwörend, ruhend, manches Mal fast meditativ, aber dennoch gewaltig und bewegend ist. 

 
Der Titelsong und Album-Opener unterscheidet sich marginal von seiner Stammband; er ist düster, schroff, heavy und doomig zäh. Das darauffolgende "Hollow Dying Man" gibt eher die Richtung des Werks vor: Verzweiflung, klagende Bitterkeit, gebettet auf weichem Untergrund, eher balladesk, mit gelegentlich hart riffenden Ausbrüchen. Die Melodien und die damit transportierte Traurigkeit sind berührend und zum Sterben schön ("Once Again"). Man möchte die Fensterläden schließen und das Licht löschen, damit kein Sonnenstrahl oder Kerzenschein einem die Dunkelheit und Melancholie der Komposition erhellt und damit verdirbt. Auch wenn dem Album auf Länge gesehen etwas die Abwechslung fehlt, so macht es dennoch großen Spaß, sich Song um Song im musikalischen Selbstmitleid zu sulen. "Dream in Motion" ist Serotonin und Dopamin raubende Klangkunst. Das Album könnte einen Warnhinweis vertragen, dass Menschen, die zu Verstimmungen und Depressionen neigen, von diesem Tonträger abzuraten ist.
 
Zum Schluss kredenzt uns der Sludge-Pionier noch eine handfeste Überraschung. Mit JETHRO TULLs "Aqualung" ist Kirk Windstein eine klasse Cover-Version geglückt, die ein intensives, sehr dunkles und atmosphärisch dichtes Meisterwerk gebührend beendet.
 

 

 

Dream in Motion


Cover - Dream in Motion Band:

Kirk Windstein


Genre: Doom Metal
Tracks: 10
Länge: 43:51 (CD)
Label: eOne/SPV
Vertrieb: SPV