Review:

Insider

(Kingcrow)

Und es geht munter weiter mit der aktuellen italienischen Progressive Welle, denn jetzt kommen die Underdogs von KINGCROW mit ihrem neusten Output "Insider" aus den Startlöchern. Seit dem letzten bei uns besprochenen Werk hat sich übrigends bandintern eine Menge getan u.a. kam ein neuer Bassist Matteo Trinei sowie mit Mauro Gelsomini auch gleich ein neuer Sänger dazu. Sofort nach den ersten Eindrücken dieses Konzeptalbums kann man ohne Zweifel sagen, daß sich die Jungs nochmal enorm gesteigert haben, wenn auch der (jedenfalls mir) stellenweise etwas eindimensionale Klang sowie das holprige Schlagzeug auf der CD ein klein wenig den Spaß raubt, was aber jetzt nicht als so entscheidend anzusehen. Der neue Vocalist gefällt mir ebenfalls besser, da nichts "weinerlich" klingt aber trotzdem ein höchst eigenes Timbre besitzt. Auf "Insider" haben sich Kingcrow so richtig kreativ ausgetobt und innerhalb von sechs Monaten ausgiebiger Vorbereitung eine tragende Geschichte um Verrat & Intrigen zwei Freunde, die hinter ein Regierungsgeheimnis gekommen sind, ausgedacht und musikalisch überzeugend umgesetzt. Zusätzlich wird durch gesprochene Rollen, gelungene Artworkillustrationen und natürlich instrumental Parts eine transparente Story erzählt. Klar, ist nicht ganz neu dass Ganze, denn dies haben ja auch schon vorher viele andere Bands gerade dieses Genres sehr erfolgreich umgesetzt aber KINGCROW gelingt es durch ihren spezifischen Sound sowie die Umsetzung ihrer vielen originellen Ideen durchaus an Größen wie QUEENSRYCHE ("OM") oder frühe FATES WARNING heranzukommen. "Insider" ist daher wirklich ein ordentliches Prog Rock Album geworden, sicher kein neues Meisterwerk aber durchaus mit hervorragenden Momenten versehen. Der talentierte Sänger versteht es sowohl die härteren Parts als auch die etwas theatralisch-epischen Parts überzeugend rüberzubringen und auch die Instrumentenfraktion überzeugt mit vielen Stilelementen zwischen Prog Rock & Metal. Als besondere Anspieltipps müssen ganz klar das kraftvolle "Eyes Of A Betrayer", "Lies" (mit einem gewissen PRIEST Retrotouch!) sowie der gefühlvolle Schluss hier mit dem sprichwörtlichen "Finale" benannt werden. Trotz vieler obligatorischer Breaks sowie Geschwindigkeitsachterbahnen in den verschiedenen Passagen schafft die Band fast völlig ohne selbstbeweihräuchernde Frickelorgien auszukommen und versteht es mit viel songdienlicher Disziplin trotzdem noch frisch und bei allem Konzept nicht zu konstruiert zu klingen. Wir werden den weiteren Weg von KINGCROW daher weiter mit viel Interesse aufmerksam verfolgen.

Insider


Cover - Insider Band:

Kingcrow


Genre: Progressive
Tracks: 11
Länge: 49:8 (CD)
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