Review:

Disarm The Descent

(Killswitch Engage)

KILLSWITCH ENGAGE haben sich im vergangenen Jahr von Howard Jones getrennt, mit dem sie ja einige durchaus erfolgreiche Alben gemacht haben. Dass sie dann auf ihren ursprünglichen Shouter Jesse Leach zurückkamen, dürfte viele überrascht haben – und warf die Frage auf, wie weit sich das neue Album am Debüt und an „Alive Or Just Breathing“ orientieren würde, das ja die einzigen Sachen sind, die mit Leach zusammen aufgenommen wurde. Mit „The Hell In Me“ wird „Disarm The Descent“ dann auch durchaus knackig eingeleitet; Jesse Leach zeigt hier, was für Aggression in seiner Stimme steckt, da sind die klar gesungenen Passagen fast vergessen. „Beyond The Flames“ legt dann härtemäßig noch einen Zacken zu und schlägt in der Tat die Brücke zu den Frühwerken. Aber auch hier: clean gesungene Passagen, deren Chorus zudem nicht richtig zündet. Im weiteren Verlauf wird deutlich, dass das das Muster ist, dessen KILLSWITCH ENGAGE sich für ihr neues Album bedient haben. Es wird versucht, die Balance zwischen aggressiven („All That We Have“, bei dem Jesse Leach richtig zur Sache geht) und melodischen („In Due Time“) Parts ausgeglichen zu halten, was den erfahrenen Musikern natürlich gelingt - aber gleichzeitig nicht immer zündet und schon gar nicht die Ausnahmestellung rechtfertigt, die die Band immer noch im Metalcore innehat. Andererseits macht „Disarm The Descent“ dann doch durchgehend genug Spaß, um nicht zu enttäuschen, auch wenn immer wieder der Wunsch aufkommt, dass Jesse Leach von den Howard Jones-Gedächtnisparts ablässt (wie das bei „Turning Point“ so gut gelungen ist). Der Rest der Mannschaft liefert indes sehr gute Leistung ab und über die Produktion gibt es sowieso nur Gutes zu sagen, also kann „Disarm The Descent“ allen Interessierten empfohlen werden. (lh)

Disarm The Descent


Cover - Disarm The Descent Band:

Killswitch Engage


Genre: Metalcore
Tracks: 12
Länge: 40:36 (CD)
Label: Roadrunner Records
Vertrieb: Warner Music