Review:

Master Of Illusions

(Khymera)

KHYMERA gibt es nun seit 2003 und ursprünglich stand dort kein geringerer als Steve Walsh (Ex-Sänger von KANSAS) am Mikro. Nachdem das Ganze als Projekt von Daniele Liverani (Keyboard, Gitarre, Produktion) startete, wobei man eigentlich nur Coverversionen von meist Labeleigenen Bands wie HARDLINE (damals mit Neil Schon von Journey), MR. BIG, WINGER, Jim Peterik u.a. zum Besten gab, entwickelte sich daraus eine eigenständige Band. 2005 übernahm Denis Ward (PINK CREAM 69, SUNSTORM, MAGNUM) dort nicht nur den Bass und den Gesang, sondern ließ seine jahrelange Erfahrung auch maßgeblich ins Songwriting und in die Produktion mit einfließen.
Klar war dessen Stand zunächst nicht einfach, da man sich dem Vergleich mit einer Größe wie Steve Walsh stellen musste, zudem waren die Songs aus dem Debüt eine Klasse für sich. Denis Ward schaffte es indes nicht nur seine Zweifler hinsichtlich des Leadgesangs zu überraschen, es gelang zudem die Band insgesamt im Melodic Rock/AOR zu etablieren. Gerade die letzten beiden Outputs bekamen durchweg positive Resonanzen und diesem Tenor kann ich auch im Bezug auf “Master Of Illusion“ grundsätzlich folgen.

Zu Beginn wird mit “Walk Away“ zunächst der große Keyboardteppich ausgerollt, die Dominanz der Keys wird aber im Anschluss auf ein erträgliches Maß gestutzt. Mr. Ward macht an den Vocals eine recht gute Figur, egal ob bei den Rocktracks oder der gelungenen Ballade “Father To Son“. Das neu formierte Ensemble haucht den insgesamt 11 Stücken dabei ordentlich Leben ein. Die Songs sind handwerklich sehr gut, laden zum Mitsingen bzw. -summen ein, die Rhythmussektion macht an der richtigen Stelle Dampf und die Gitarre setzt gekonnt Akzente, wo sie hin gehören. Der glasklare Sound gibt dem Werk sodann noch den passenden Rahmen.
Es fällt mir dennoch schwer, aus der Scheibe Anspieltips zu nennen. Ausfälle sind beileibe keine dabei, gleichwohl fehlen mir beim Durchhören der CD die wirklich großen Momente, die sich bleibend festsetzen.

Der fünfte Wurf von Khymera ist aber auf alle Fälle gelungen und dürfte ein Highlight in der noch kurzen Discographie sein.
Wer auf melodischen Hardrock bzw. AOR mit einer Prise Synthie-Pop hier und da steht, macht mit dieser Scheibe nichts verkehrt.

 

 

Master Of Illusions


Cover - Master Of Illusions Band:

Khymera


Genre: Hard Rock
Tracks: 11
Länge: 47:29 (CD)
Label: Frontier Records
Vertrieb: Soulfood