Mit "Phoenix" erscheint nun das vierte Album der Finnen, denen man vom Stil her schon eine sehr deutliche Nähe zu SYMPHONY X anmerkt. Da ich großer SYMPHONY X-Fan bin, stört mich das natürlich nicht, man solllte es aber schon erwähnen. Es kommt mit Peter Zalesky ein neuer Sänger zum Einsatz, der seinen Job ganz hervorragend macht, bei den Ausflügen in höhere Gefilde jedoch an seine Grenzen stößt.
Absolut Genre-typisch beginnt das Album mit "Eye Of Horus", der Song hätte auch auf einem (guten) SYMPHONY X-Album aus den 90ern sein können. Ist jetzt nicht wirklich innovativ, lässt sich aber wunderbar anhören.
"Listen To The Devil" setzt das Schema genauso fort, nicht schlecht, aber auch eben nichts Neues dabei. Ich fürchtete schon, dass jetzt Langeweile aufkommen könnte.
Doch Track Nummer Drei, "Shadow Of The Moon", verbreitet eine wunderbare Stimmung und ist von der Gesamtstruktur so aufgebaut, dass man tatsächlich emotionale Stimmungswechsel erlebt, und es ist für mich mit das interessanteste Stück auf der Platte.
Weitere Abwechslung bringt auch das orientalisch angehauchte "Osiris Rising". Etwas schwerere Drums und eine etwas dünner instrumentierte Strophe bauen eine schöne Spannung auf, ergänzt von ein paar orientalischen Klängen. Mit einem besseren Refrain hätte etwas aus dem Song werden können, der fehlt jedoch leider.
"Curse Of The Pharao" macht das deutlich besser und hat für mich alle Zutaten (in guter Qualität) um mein Lieblingstrack des Albums zu sein. Jetzt nicht erschrecken, aber bei "To Hell And Back" fühle ich mich zunächst musikalisch doch sehr deutlich an QUEENSRYCHE erinnert. Passt nicht wirklich hier hin, dazu noch furchtbare Drums. Ein schönes Lick auf dem Keyboard hebt "Phoenix Rising" dann positiv ab, zündet bei mir aber irgendwie auch nicht so richtig.
"The Miracle" beschert uns dann zum Ende erstmals ein paar sanftere Töne in Form einer Ballade.
Im Vergleich zu Genre-Größen wie DREAM THEATER oder SYMPHONY X merkt man, dass sowohl im Bereich des Gesanges als auch in der Gitarrenarbeit, die individuelle Klasse nicht erreicht werden kann. Die Produktion ist soundtechnisch erste Sahne, allerdings sind mir die Drums ein wenig zu dominant. Die Platte offenbart mir insgesamt zu viele Schwächen und zu wenig Eigenständigkeit, so dass es dieses Mal nicht für einen "Tipp" reicht.
Phoenix
Band:
KENZINER
Genre: Power Metal
Tracks: 10
Länge: 42:29 (CD)
Label: Pure Steel Records
Vertrieb: Soulfood