Review:

Anachromie

(Kells)

„Anachromie“ ist das dritte Album der FranzösInnen KELLS, welche damit einen ziemlichen Spagat zwischen modernem aggressivem Metal, progressiven Einsprengseln und Gothic Metal wagen. Im Gegensatz zu manchem Mitbewerber gelingt dies KELLS überrschend gut. Die Songs verfügen über eine angenehme Grundhärte und hauen mit ihren aggressiven Riffs ziemlich jede andere Gothic Metal Formation an die Wand. Schlagzeuger Julien Nicolas begeistert durch sein originelles und facettenreiches Drumming. Die Songs selber warten immer wieder mit halsbrecherischen Breaks auf und auch die im modernen Metal gerne verwendeten laut / leise Dynamiken wissen KELLS perfekt einzusetzen. Auch gibt es immer wieder überraschende Wendungen: so kommt in „Illusion D'une Aire“ plötzlich eine Geige zum Einsatz oder verblüfft „Emmures“ mit ausgeklügelten Orchestrationen. Frontfrau Virginie Goncalves wechselt gekonnt zwischen Amy Lee mäßigem Gesang und angeschossener Wildsau hin und her. Man glaubt kaum, was da alles aus einer Person herauskommt. Einen weiteren Originalitätspunkt bekommen KELLS für die Tatsache, dass sie in ihrer Muttersprache französisch agieren. Zwei Songs („Se Taire / Furytale“ und „L'Heure Que Le Temps Va Figer / On My Fate“) sind sowohl in französisch und englisch vertreten und im direkten Vergleich siegen eindeutig die französischen Varianten.
„Anachromie“ ist ein hartes, modernes und anspruchsvolles Album, auf welchem es viel zu entdecken gibt.

Anachromie


Cover - Anachromie Band:

Kells


Genre: Power Metal
Tracks: 15
Länge: 54:23 (CD)
Label: Season Of Mist
Vertrieb: Soulfood