Review:

Dead Air

(KATATONIA)

Geschuldet der aktuellen Corona-Situation, konnten KATATONIA ihr neues Werk „City Burials“ leider nicht auf heimischen Bühnen aufführen. Was liegt also näher, als das Konzerterlebnis zu den Fans zu bringen und einen Mittschnitt eines Live-Streams zu veröffentlichen? Im Stockholmer Studio Grondahl wurde somit Anfang des Jahres ein zuschauerloses Konzert gegeben, welches nur interessierte Internetnutzer feiern konnten.

Mangels Alternativen wurde „Dead Air“ nun veröffentlicht und bietet einen gelungenen Überblick des Schaffens der Schweden. 20 Songs wurden von befragten Fans ausgewählt und schafften es auf „Dead Air“, tatsächlich eine gewisse Atmosphäre zu schaffen. Natürlich fehlen die Reaktionen eines Live-Publikums, aber KATATONIA retten die sterile Umgebung durch eine wahnsinnige, musikalische Präsenz. Ein großer Pluspunkt ist, dass man die Power der Songs sehr gut übernommen hat und es auch gerne mal krachen darf. Der Sound kommt energiegeladen und keineswegs steril aus den Boxen, was bei den letzten Albumveröffentlichungen gerne der Fall war. Somit bekommen die Songs eine ganz eigene Dynamik und klingen roher und unverfälschter. Klar, die Dankesreden von Sänger Jonas Renkse verhallen ein wenig im Nirvana, aber dies ist leider der Situation geschuldet und wird immerhin die Internethörer gefreut haben. Fakt ist, wir haben Songs wie „Forsaker“ oder „Leaders“ noch nie in besseren Versionen vernehmen können. Direkter und räudiger können diese Songs nicht präsentiert werden, was für mich eine klare Kaufempfehlung darstellt. „Dead Air“ ist ganz klar KATATONIA, aber echter und ehrlicher haben wir die Band noch nie hören können. Ganz klare Sache, die Doppel-CD ist eine lohnende Geschichte, die insbesondere KATATONIA-Einsteigern ans Herz gelegt ist. Einen besseren und direkteren Einblick in die Gefühlswelt der Band werdet Ihr nicht finden.

 

Dead Air


Cover - Dead Air Band:

KATATONIA


Genre: Gothic Rock
Tracks: 20
Länge: 87:54 (2-CD)
Label: Peaceville
Vertrieb: Edel