Review:

Touch Of Evil - Live

(Judas Priest)

JUDAS PRIEST on Stage – das waren bange Erwartungen bezüglich Setlist und Performance; und vor allem Zweifel wegen Form und Zustand des Metal Gods Rob Halford selbst. Dabei boten die Liveauftritte ein unterschiedliches Bild. War die Setlist eigentlich immer mehr als zufriedenstellend, schwankte die Leistung und der Aktionsradius von Halford doch erheblich – von eher mäßigen (ich war selbst in Balingen) bis vielfach gelobte Auftritte reichte die Bandbreite - wobei die fast 20 Jahre seit den gefeierten PAINKILLER-Zeiten naturgemäß nicht zu übersehen und zu überhören sind. Aber was bieten nun die 11 Tracks auf „Touch Of Evil“ (Tracklist siehe unten). Erst mal einiges was man Live nicht gerade erwartet hatte, und somit einige Highlights für Fans – aber in erster Linie auch nur für diese. Denn PRIEST können mit „Touch Of Evil“ (ihrem 5. Live-Album) weder das unerreichbare (und nachbearbeitete) Live-Überwerk „Unleashed In The East", noch das gute „Priest... Live!" oder das klasse (mit Sänger Ripper Owens am Mikro) „'98 Live Meltdown" toppen. Was aber auffällt. Die Songs des kontrovers diskutierten aktuellen Album „Nostradamus“ fügen sich Live gut ein, Halford kann noch singen (wenn auch nicht mehr durchgehend screamen) und bleibt unverkennbar, musikalisch ist das zwar nicht mehr ganz so nach Vorne wie in den Achtzigern, aber immer noch ein Pfund (das geniale Gitarrenduo Glenn Tipton und KK Downing) und soundtechnisch geht das Album auch durch. Und das man trotz stimmlicher Differenzen mit „Painkiller“ den Voice-Control auf „Touch Of Evil“ belässt ist ehrlich und aller Ehren wert. Aber schon Schade das eine Ikone wie JUDAS PRIEST nicht einen vernünftigen Doppelpack zustande bringt - bei dem Backkatalog sind Wiederholungen von Klassikern bei Leibe keine Schande. Vor allem wenn ich daran denke das die japanische Veröffentlichung noch „Worth Fighting For" und „Deal With The Devil" als Bonus enthält und man zur Auswahl Aufnahmen aus den beiden letzten Touren (2005 und 2008) zu Verfügung hatte. Denke da wäre unter der Firmierung „Touch Of Evil“ doch mehr drinnen gewesen. Aber ich wiederhole mich gerne - trotzdem danke für einige schon ewig nicht mehr Live dargebotene Perlen.



1. Judas Rising

2. Hellrider

3. The Anvil

4. Riding On The Wind

5. Death

6. Beyond The Realms Of Death

7. Dissident Aggressor

8. Touch Of Evil

9. Eat Me Alive

10. Prophecy

11. Painkiller


Touch Of Evil - Live


Cover - Touch Of Evil - Live Band:

Judas Priest


Genre: Heavy Metal
Tracks: 11
Länge: 59:53 (CD)
Label: Sony
Vertrieb: Sony BMG