Review:

Limits

(Joycehotel)

Mit ihrem selbst betitelten Debüt haben die Dänen im vergangenen Jahr ein erstaunlich reifes Werk vorgelegt. Zwar wurden - durchaus zu Recht - durch die Bank Vergleiche vor allem mit RADIOHEAD angestellt, aber der intensiven Atmosphäre ihres melancholischen Alternative Rock konnte man sich einfach nicht entziehen. Melancholisch ist auch das neue Album, und auch der Einfluss der oben genannten Band ist nicht verschwunden, wie Songs wie der Opener "Eights" oder "Rorschack" zeigen. Aber er ist geringer geworden und zum Teil 80er New Wave-Anleihen gewichen. Songs wie "Falling/Laughing" oder "Paramount" erinnern stark an JOY DIVISION oder auch die alten CURE. Eine weitere Veränderung stellt der Gesang von Bandkopf Kristian Funder dar, denn der ist eine ganze Ecke tiefer und ruhiger geworden. Gefühlsausbrüche wie auf dem ersten Album gibt es dadurch zwar nicht mehr, dafür hat seine Stimme aber deutlich an Charisma gewonnen. Eine Parallele zum Debüt wiederum stellt die Vielfalt der Songs dar, die vom getragen epischen "Five Flame" bis zum schwer rockenden "Call It" reicht. Allerdings werden die Extreme nicht mehr so stark ausgespielt, was schade ist, denn genau das macht "Limits" etwas weniger interessant und originell als den Vorgänger. Dafür ist das Album insgesamt aber runder und eingängiger, so dass JOYCEHOTEL damit sicherlich einige Fans hinzu gewinnen werden. Und vor allem ist "Limits" immer noch eine überdurchschnittlich gute Scheibe, randvoll mit hervorragenden und gut arrangierten Songs für Leute, die mit Gute-Laune-Musik nichts anfangen können und wollen.

Limits


Cover - Limits Band:

Joycehotel


Genre: Alternative
Tracks: 11
Länge: 50:50 (CD)
Label: Make My Day Records
Vertrieb: Alive