Review:

Ride Along!

(Joy)

JOY ist ein dreckig rockendes Trio aus San Diego. Mit „Ride Along!“ haut es einem sein neues Album um die Ohren, das treibenden Garage Rock mit einem Schuss Psychedelic verbindet. Songs wie der Opener „I've Been Down (Set Me Free)“ oder das folgende „Misunderstood“ sind gradlinige, schnelle Rocker, bei denen als einzige Schnörkel jam-artige Gitarren-Soli erlaubt sind. In Songs wie „Going Down Slow“ oder „Evil Woman“ werden solche Parts noch weiter ausgebaut. Alles ist mit ungebremster Energie nach vorne gespielt, eine kleine Verschnaufpause gibt es erst an achter Stelle mit dem „Peyote Blues“, der dann aber so verdrogt klingt, dass es auch schon wieder etwas anstrengend wird. Zwischendurch gibt es mit „Certified Blues“ ein ZZ-TOP-Cover zu hören, das sich perfekt in den JOY-Sound einfügt, und im abschließenden, sechseinhalb Minuten langen „Gypsy Mothers's Song“ taucht die Band noch einmal tief in die Psychedelik ab.

Der Sound des Albums ist angenehm dreckig und roh, dabei aber fast etwas zu sehr auf Garage gebürstet. Den Bass etwa kann man trotz Trio-Besetzung größtenteils nur erahnen. Trotz der ansteckenden Energie bleibt außerdem von den Songs selbst nicht viel hängen, und irgendwann wird es auch etwas viel mit der ständigen Riff- und Solo-Raserei. Letztere ist stellenweise auch einfach zu lang und zu gniedelig geraten. „Ride Along!“ ist daher ein zweischneidiges Schwert: Das Album macht anfangs großen Spaß, aber irgendwann ist es etwas zu viel des Guten. Aber keine Frage, live dürften JOY höllisch abgehen. Ach ja, das platte und sexistische Cover-Artwork hätte nicht sein müssen und sollte diese Band eigentlich auch nicht nötig haben.  

 

Ride Along!


Cover - Ride Along! Band:

Joy


Genre: Rock
Tracks: 10
Länge: 40:28 (CD)
Label: Tee Pee
Vertrieb: Soulfood