Review:

Time Glocks

(Joe Bonamassa)

TIPP

Angeblich ist bei JOE BONAMASSA während der Aufnahmen zu „Time Clocks“ der Entschluss für eine längere Auszeit gereift. Was ja angesichts unzähliger Alben – ob unter seiner eigenen Firmierung, mit BETH HART oder mit BLACK COUNTRY COMMUNION nicht wundert. Ob ihn das beeinflusste? Wenn ja, dann nur in positiver Hinsicht. Denn auf jeden Fall hat er mit seinem neuen Werk einen richtig kräftigen Pflock eingeschlagen. Will meinen: der gute Joe klang noch nie so „hart“ und „rockig“ – und das ohne den Blues zu vergessen.
Das kurze Intro darf man aber dann doch ignorieren; danach kommen mit dem 7-minütigen „Notches“ (Southern Groove welcher LED ZEPPELIN zu ehren gereicht) und „The Heart That Never Waits” (fetter Gospel-Backgroundgesang vom Feinsten) zwei der besten Blues-Rocker die BONAMASSA je auf ein Studioalbum gebannt hat. Es geht aber dann auch mal ohne viel Blues - der Titeltrack „Time Clocks“ steigert sich von einer BON JOVI-mäßigen Ballade zu einem voller Finessen steckenden PINK FLOYD-mäßigen Track epischen Ausmaßes (und bitte immer auf die tollen Backgroundsängerinnen achten). Echt ein Fall für die „Repeat“-Taste. Das nachfolgende „Questions And Answers“ ist härter, bluesiger und pumpt verdammt viel Rhythmus ins Blut. BONAMASSA zelebriert auf „Time Clocks“ sein Können in abwechslungsreicher Form. „The Loyal Kind“ bedient sich Folk-Elementen (nicht nur dank der Flöte lässt JETHRO TULL grüßen), „Curtain Call“ stampft erneut in LED ZEP-Manier, das ruhige „Mind’s Eye“ zeiht einen in Bann.
Keine Frage; mit seinem neuen Album „Time Glocks“ hat JOE BONAMASSA die Tür zu den Stadien ein ganzes Stück weiter aufgestoßen. Den „Bonamassa goes Mainstream“-Bedenkenträgern sei dabei gesagt – erst hören – und dann doch genießen. Ist nämlich großes Kino hier.

 

 

 

 

Time Glocks


Cover - Time Glocks Band:

Joe Bonamassa


Genre: Rock
Tracks: 10
Länge: 56:51 (CD)
Label: Mascot Records
Vertrieb: Mascot