Review:

Dust Bowl

(Joe Bonamassa)

Da mögen manche des Hypes wegen schon die musikalischen Vorzüge des amerikanischen Blues-Gitarristen JOE BONAMASSA in Frage stellen – „Dust Bowl“ belehrt sie eines besseren. So liefert der gute Joe mit seinem neuen Longplayer das wohl hitverdächtigste Album nach seinem 2009er Überflieger „The Ballad Of John Henry“ ab. Der 1977 in Utica (New York) geborene JOE BONAMASSA wuchs, wo auch sonst, im Gitarrengeschäft seines Vaters auf und durfte bereits im Alter von 12 Jahren mit B.B. King spielen – sein Weg war vorgezeichnet. Ob Joe da noch was anderes außer Gitarren spielen macht braucht man nicht zu fragen: 2010 nahm er nicht nur das Vorgängeralbum „Black Rock“ auf, sondern feierte mit dem BLACK COUNTRY COMMUNION Debüt große Erfolge (deren zweites Album ja auch schon wieder im Kasten ist) – und jetzt also bereits wieder neuen Solo-Stoff für die Blues Rock Fans. Und der hat es durchaus in sich. Bei den wiederum überwiegend in den griechischen Black Rock Studio auf Santorini aufgenommenen Tracks ging es Joe diesmal mehr darum Geschichten zu erzählen, was ein leichtes Songwriter-Feeling aufkommen lässt. Musikalisch wird auch manches probiert; der Blues-Anteil im Vergleich zum recht rockigen Vorgänger wieder erhöht, ohne dabei die erdig-raue Grundausrichtung der hervorragend produzierten Platte aus den Augen zu verlieren. Der dampfend rockende Opener „Slow Train“ lässt im Geiste eben jenen langsamen Zug entstehen und mit zunehmenden Tempo hörbar werden. Aber auch das griechisch angehauchte semiakustische „Black Lung Heartache” und vor allem das Blues-Lehrstück „The Last Matador Of Bayonne“ – eine atmosphärische Ballade, samt Trompetepart welches gehörig Hitpotential aufweist - seien mal als Anspieltipps genannt. Country-Feeling kommt bei „Sweet Rowena“ (Gitarrenduell mit Vince Gill) und dem tollen „Tennessee Plates” (Duett mit John Hiatt) auf. Ein Hinhörer auch das Paul Rogers Cover „Heartbreaker“ mit Sänger Glenn Hughes am Mikro. Keine Frage – wer auf gut gemachten Blues Rock und Hard Rock steht, kommt spätesten mit „Dust Bowl“ auch hier in Europa an JOE BONAMASSA kaum vorbei.

Dust Bowl


Cover - Dust Bowl Band:

Joe Bonamassa


Genre: Rock
Tracks: 12
Länge: 62:52 (CD)
Label: Mascot Records
Vertrieb: Rough Trade