Review:

Futures

(Jimmy Eat World)

JIMMY EAT WORLD sind trotz solch wirklich starker Alben wie "Clarity" oder auch zuletzt das 2002er Hammerwerk "Bleed American" im Gegensatz zu den Staaten, wo man mittlerweile zur absoluten Elite des Hochglanz Alternative oder auch Emo mit Millionen verkaufter CD’s gehört, in unseren Breitengraden leider immer noch eine relativ unbekannte Band geblieben. Gleich vorweg, daran wird auch der vierte Output "Futures" wohl nicht sehr viel ändern, da u.a. eine massentaugliche Hitsingle einfach fehlt. Außerdem, obwohl ich den sympathischen US-Boys keinesfalls ihre nach wie vor unzweifelhaft vorhandenen Songwriterfähigkeiten komplett absprechen möchte, gibt es musikalisch nur wenig neues zu hören bzw. die Veränderungen zu den Vorgängeralben vermögen nicht so recht zu zünden. Zwar hätten einige der Songs genauso auch auf den beiden letzten starken Alben sein können aber andererseits ist vor allem die zweite Hälfte der neuen Scheibe deutlich schwächer als die ersten sechs Tracks. Besonders die relativ vielen langsameren Sachen mit atmosphärisch viel zu schwülstig-süß aufgetragenen Sachen wie u.a. "Drugs Or Me" und teilweise sogar richtig langweiligen Songs "Night Drive" (dass können TRAVIS übrigends viel besser und auch überzeigender) hinterlassen einen recht zwiespältigen Eindruck. Die schnelleren, etwas mit mehr Härte sowie stärkeren Gitarrenbetonung versehenen Songs wie der Titeltrack "Futures", das wunderbare "Works", "Just Tonight" oder auch das kompakte "Kill" sind richtig klasse geworden, der Rest fällt dagegen schon etwas ab. Wobei "The World You Love" mit grausigem Drum’s’Bass Parts sogar schlichtweg überflüssig ist. Auch die Produktion hätte an der ein oder anderen Ecke eine Kante mehr Frische oder schlicht Biss vertragen, manches wirkt hier eher überproduziert. Der Wechsel an den Reglern von Mark Trombino zu Gil Norton (PIXIES, FOO FIGHTERS, COUNTING CROWS) mag der Band sicher neue Erfahrungen beschert haben aber soundmäßig ist kein Fortschritt zu hören. Die Jungs hatten ihre eigene Meßlatte mit den beiden letzten CD´s natürlich auch sehr hoch angelegt, daher ist es jetzt etwas undankbar wieder volle Pulle nachzulegen. Ähnlich erging es ja den Kollegen von 3 DOORS DOWN, die nur Dank einer Megaballade den totalen Flop des Zweitlingwerks verhindern konnten. Im stilistischen Unterschied dazu sind JIMMY EAT WORLD mit ihrem schon immer etwas popig angehauchten Alternative Rock für meinen Geschmack diesmal einfach noch stärker in glattlastige Rockgefilde abgedriftet, das Album bieten keinen wirklich überzeugenden Spannungsbogen und es fehlen nach hinten raus einfach die fesselnden Höhepunkte. Die bei dieser Art von Alternative ohnehin schon recht spärlich vorhandenen Ecken & Kanten sind hier fast gänzlich in der Minderheit - "Futures" lässt trotzdem noch recht gut anhören geht aber zunehmend auch irgendwie inhaltlich unspektakulär ohne Tiefenwirkung an einem vorbei, viel hängen bleibt da einfach nicht. Nee Jungs, das habt ihr schon mal besser gekonnt.

Futures


Cover - Futures Band:

Jimmy Eat World


Genre: Alternative
Tracks: 12
Länge: 51:12 (CD)
Label: Geffen
Vertrieb: Universal