Review:

Yellow Sunshine Explosion

(Jelly Planet)

Die gute Nachricht: Man kann sich "Yellow Sunshine Explosion" schön hören. Die zweite gute Nachricht: Der Titel trifft auch in gewissem Sinne zu - JELLY PLANET haben sich in den buntesten "Strawberry Fields" der BEATLES verlaufen - da mixen sich die buntesten Tage von LED ZEPPELIN mit den wilden Instrumentierungs-Ideen von HAWKWIND oder PIIRPAUKE - genau, die finnischen Folker mit dem Hang zu komischen Flöten. Blumenkind-Fantasien galore. Leider ist das "verlaufen" ein bißchen zu wörtlich zu nehmen - in den schlechten Momenten ist das Album so belanglos wie ein Spätsiebziger-Sampler und so anstrengend wie ein Tag im antiautoritären Kindergarten. Die Finnen KINGSTON WALL haben eine ähnliche Melange zu Beginn der 90er schon mal besser hinbekommen. Sänger Stephan Hendricks hat eine Stimme wie der junge Robert Plant, und genauso polarisierend kann man die wahrscheinlich nur lieben oder in bestimmten Momenten... Und ich liebe sie nicht. Dei erste Single "Where Do We Go?" ist im gemessen an der Durchschnittsgeschwindigkeit des Albums Uptempo und catchy - von der zweiten geplanten Auskopplung "Running Away" kann man das schon nicht mehr behaupten. JELLY PLANET geht es ein wenig wie der FlowerPower-Spacerock-Party im Kult-Club Molotow auf dem Kiez - man hat recht hohe Erwartungen, aber letztendlich ist das Ergebnis so wenig sexy wie das Rudel enthemmter Pädagogik-Studentinnen im mittleren Semester mit Henna-Tattoo.

Yellow Sunshine Explosion


Cover - Yellow Sunshine Explosion Band:

Jelly Planet


Genre: Rock
Tracks: 10
Länge: 45:37 (CD)
Label: Pirate
Vertrieb: Sony