Review:

Killeralbum

(JBO)

Puh, Leute, J.B.O. ist wieder da. Immer so eine Sache für sich – soll ich nun voller Skepsis oder mit Vorfreude ans Hören gehen? Immerhin weiß man nie was einen nun erwartet. Das hat immer etwas von ALESTORM: Eigentlich denke ich mir seit Jahren es gäbe keine Themen mehr für die Fun Metaler aus Bayern, trotzdem kommt immer wieder was raus. Meistens rosa. Kriegen sie es trotzdem auf den Haken?

Nun, kommt nun völlig auf die Betrachtungsweise an. Vorher muss man etwas wissen: das Album hat trotz Name und Cover nichts mit dem IRON MAIDEN Album „Killers“ aus dem Jahre 1981 zu tun. Ganz im Gegenteil; ein überwiegender Großteil der Songs sind Eigenkompositionen der Jungs. Und genau das stößt bei mir mitunter nicht unbedingt auf große Freude. Diverse Songs sind dabei echt lustig und haben Texte die zwar etwas arm an Sinn, dafür reicht an Schmunzlern und guter Laune sind, andere sind einfach nur verhauen worden.

Aber das Beste zu Erst: „Rock ‘n‘ Roll Märtyrer“ ist ein Song über die Band an sich, wie der Name schon andeutet. Mit viel Witz und Elan wird das Leben als Rockmusiker auf die Schippe genommen, mit einer Mischung aus Selbstkritik und vermutlich einem leichten Ansatz von Ernst. „Dadadiadadadei“ ist dann zum Beispiel eine Ballade mit, ja, das Folgende meine ich Ernst, sozialkritischem Hintergrund. Hannes und Vito lassen sich über eine bunte Mischung aus Themen wie dem Irakkrieg, strunz-dämlichem Fernsehen oder der Kirche aus. Ungewohnt, definitiv aber eines der Album-Highlights. Etwas mehr Dampf hat dann ein Song wie „Drei Akkorde“ (wozu mehr als 3 Akkorde für einen Song?) oder eine Baller-Nummer wie „Kalaschnikow“. Textlich besonders geil fand ich allerdings den Titel „Download“ der sich mit dem Thema „illegaler Saugerei“ (das war nun ein Zitat) auseinandersetzt. Und weil ich den Witz nicht vorweg nehmen will: Googelt doch einfach mal nach „J.B.O. – Download“. Es funktioniert bereits! Schade nur das das alles war was ich MAIDEN-mäßig auf der Scheibe gefunden habe… („Download be thy name…“).

Leider waren das schon so die Titel die ich positiv erwähnen kann ohne meinem Gewissen zu widersprechen. Denn sowohl der Opener „Dr. Met“ oder Titelsong „Killer“ sind meiner Meinung nach einfach nur schwach und langweilig, gleiches gilt für die J.B.O.-typischen kurzen, gesprochenen Einspieler zwischen den Tracks – die waren irgendwie seit „Sex, Sex, Sex“ nicht mehr lustig. Mag auch an mir liegen. Aber: von den 16 Titeln auf der CD sind daher eigentlich nur 12 richtige Lieder. Und eine Nummer wie „3 Tage Blau“ wirkt einfach wie ein Partysong der nicht geworden ist wie er sollte. Separat erwähnt wird nun übrigens Abschlusstitel „Nein Mann“. Das Ding ist so ein 3/4-Cover von „Laserkraft 3D – Nein Mann“, einem ziemlich, wirklich ziemlich flachen Radio-Techno-Titel. Da ich das Original fürchterlich finde will mir auch die Metal-Interpretation nicht so 100%ig zusagen, das werden aber diverse Leute anders sehen.

Was soll man nun hier als Fazit geben? Okay; einige Songs sind echt lustig und machen durchaus Freude, Live muss ich mir davon nicht unbedingt viel anhören. Andere, leider die die ich bereits live hörte (u.A. „Dr. Met“), finde ich einfach nur schwach. Bedenkt man nun das die Scheibe aktuell für gerade mal 10¤ in die Runde geworfen wird fällt das Fazit positiver aus; mehr wäre mir das „Killeralbum“ nicht wert. Für das Geld ist dann aber durchaus der ein oder andere Lacher zu haben…

Killeralbum


Cover - Killeralbum Band:

JBO


Genre: Metal
Tracks: 16
Länge: 49:47 (CD)
Label: Megapress
Vertrieb: Soulfood Music