Review:

I Don`t Like Metal – I Love It

(JBO)

Alle Achtung. Die Erlangener Comedy Metal Institution gibt es nicht nur bereits seit 20 Jahren, sie haben mit ihrer Musik auch gleich ein eigenes Genre geschaffen. Auch wenn es nicht wirklich viel Konkurrenz in dieser Sparte gibt, oder gerade aus diesem Grund, ist die Erwartungshaltung der J.B.O. Fans jedesmal aufs Neue sehr hoch. Mit den letzten Alben haben die Franken immer Durchschnittsalben mit Höhen und Tiefen abgeliefert. Ähnlich sieht es nun auch mit „I Don`t Like Metal – I Love It“ aus. Fangen wir mit den obligatorischen Cover Songs an. Der Titelsong wird abgeleitet vom Dreadlock Holiday Song “10CC / I Don´t like Reggae“, beschäftigt sich wie unschwer zu erkennen ist mit dem Thema Metal und zündet nach mehrmaligen Durchlauf. „M.E.T.A.L“ ist ein Cover des 70er Hits „D.I.S.C.O“ von Ottawan und hat ebenfalls Party Character da hier jeder auch bei 4,3 Promille mit grölen kann. „Geh mer halt zu Slayer“ – die Eigeninterpretation zu "Vamos A La Playa" hat schon alleine wegen der Übersetzung von „Playa“ zu „Slayer“ volle 10 Punkte verdient. Das die Nummer live funktioniert konnten einige ja bereits in Wacken erleben. Schwächer fallen hingegen „Dio In Rio“ (original „Pogo in Togo“) und „Glenn Leipzig:Mudder“ aus. Die sächsischen Lyrics sind nicht jedermanns Sache, auch wenn die Grundidee witzig ist. „Lieber Fieber“ („Fever“ von Elvis) bleibt größtenteils originalgetreu funkig und erzählt was wohl gewesen wäre, wenn Jane Tarzan bzw. Julia Romeo hätte mehr „Mann“ sein lassen. Mit „Angie“ trauen sich Hannes und Co. an Falco´s „Jeanni“ heran. Musikalisch überzeugt mich das Ding voll. Schon das Original kann einiges aber die JBO Gitarrenriffs verleihen dem Song einen hervorragenden Härtegrad. Das Angela Merkel hier ihr Fett ordentlich wegbekommt steht außer Frage doch selbst die Kanzlerin müsste wohl schmunzeln, wenn Sie den Text dieser Nummer hört.
Die erste eigene Nummer „Hitler hatte keinen Sex“ kommt sehr hart und vertrackt her. Textlich geht das Ding gegen braune Fraktion und wird auf J.B.O.-ische Art und Weise ins lächerliche gezogen. Überzeugen können mich hingegen nicht das düstere „J.B. Boy und J.B.Girl“, „Der Böse Gott“ sowie „Wessi Girl“ und „Der Ossi sucht sein Glück“. Letzterer Song ist sowohl musikalisch also auch textlich mehr als schwach. Hier werden sich J.B.O. mit Sicherheit nicht nur Freunde machen da der „OSSI“ mit sämtlichen Klischees wie fehlenden Bananen usw. abgestempelt wird und der Wessi sich immer noch die Mauer zurück wünscht. Den Abschluss macht „Es muss ein Rock (durch Deutschland gehen)“ der sich noch mal der einzigen J.B.O. Religion „Rock n´Roll“ widmet. Insgesamt ist „I Don`t Like Metal – I Love It“ also ein mittelprächtiges Album was man sich als Fan getrost zulegen sollte, auch wenn eine ganz große Granate wie „Bolle“, „Verteidiger des Blödsinns“ oder „United States Of Blödsinn“ diesmal leider fehlen.

I Don`t Like Metal – I Love It


Cover - I Don`t Like Metal – I Love It Band:

JBO


Genre: Metal
Tracks: 14
Länge: 48:20 (CD)
Label: Megapress
Vertrieb: Soulfood Music