Review:

King Of Man

(Jay Smith)

Das Album eines Castingshow-Gewinners zur Rezension auf dem Tisch zu haben, ist in einer Rock- / Metal-Redaktion nicht unbedingt an der Tagesordnung. JAY SMITH auf diesen Titel und alle damit verbundenen Klischees zu reduzieren, hieße jedoch, dem Mann unrecht zu tun, den der Schwede (ja, tatsächlich, der Name täuscht!) hat ordentlich Blues in der rauchigen Stimme und durchaus was drauf. Wie deutlich die Blues Rock-Wurzeln sind macht bereits der programmatisch betitelte, ruhige Opener „The Blues“ klar. „Women“ geht rockiger zu Sache, das eingängige „Keeps Me Alive“ sicherte sich rasch einen Platz in den schwedischen Charts. Der Titeltrack „King Of Man“ mag an der einen oder anderen Stelle ein wenig süßlich klingen, die schöne Melodie und das verwunschen nach Spieluhr oder märchenhaftem Soundtrack klingende Intro, das als Thema immer wieder im Song aufblitzt, verzaubern einen aber nichtsdestotrotz. Mit dem recht dreckigen „Cowboys From Hell“ findet SMITH wieder zurück in rauere musikalische Gewässer, bevor mit „Sanctuary“ die nächste Ballade folgt (die es in abgewandelter Version als „Sanctuary Revisted“ gleich noch ein zweites Mal aufs Album schaffte). „Ode To Death (Little Sister)“ swingt beschwingt voran, „Tramp Of Love“ bewegt sich him Midtempo und geht gut ins Ohr. Der eine oder andere mag, gerade angesichts des Casting-Hintergrunds, wahrscheinlich den Vorwurf erheben, das Ganze ziele zu sehr in Richtung Radiotauglichkeit und ganz von der Hand weisen lässt sich das nicht, auf der anderen Seite muss man jedoch dagegenhalten, dass die Aufnahme von JAY SMITH ins Radioprogramm dieses qualitativ eindeutig aufwerten würde. Denn, ob nun kommerzorientiert oder nicht: „King Of Man“ ist ein durchaus gut anzuhörendes, bluesig-eingängiges Album geworden.

King Of Man


Cover - King Of Man Band:

Jay Smith


Genre: Rock
Tracks: 12
Länge: 51:16 (CD)
Label: Gain Music
Vertrieb: Sony