Review:

Beautiful Shade Of Grey

(James LaBrie)

James LaBrie kann im Fragefall auch ohne DREAM THEATER – nur halt nicht ganz so gut… „Beautiful Shade Of Grey“ ist in keinem Fall ein schlechtes Album geworden, aber da das Album fast komplett akustisch umgesetzt wurde, fehlt den durchaus brauchbaren Kompositionen der letzte Kick, um vollständig überzeugen zu können. Natürlich ist technisch alles perfekt eingespielt, da sich LaBrie als sichere Bank Paul Logue und Christian Pulkkinen von der Band EDEN´S CURSE sichern konnte -  die Drums wurden von LaBries´s Sohn eingespielt und bei den Lead-Gitarren ist Marco Sfogli, der seit 2015 alle Soloalben von LaBrie veredelte, ein perfekter Rückhalt.

Die Songs lassen durch die akustische Ausrichtung nicht viel Spielraum und somit sind eher ruhige Töne zu verzeichnen. Aus diesem Grund ist „Beautiful Shade Of Grey“ eher für besinnliche Momente geeignet und schreit nicht unbedingt nach einer Live-Umsetzung. Verwunderlich ist, dass LaBrie auf seinem eigenen Soloalbum nicht wirklich zur Geltung kommt – der Ausnahmesänger kann auf „Beautiful Shade Of Grey“ nicht sein ganzes Potenzial ausspielen und somit werden Fans des Sängers ein wenig enttäuscht sein. Bezeichnend ist, dass vielen Songs eine aggressivere Instrumentierung gutgetan hätte und somit die Frage aufkommt, ob LaBrie sich nicht doch eher auf seine Hauptband konzentrieren sollte. Balladen können DREAM THEATER schließlich auch und irgendwie wirken diese auf einem DREAM THEATER-Album nie aus dem Kontext gerissen. Auf „Beautiful Shade Of Grey“ bekommt man einen maximalen „Balladenoverkill“ und somit verpufft der Überraschungseffekt. Ich zähle mich durchaus zu den Fans von Labrie, aber „Beautiful Shade Of Grey“ wird mir wahrscheinlich nur wegen des wirklich hübschen Coverartworks in Erinnerung bleiben.

 

Beautiful Shade Of Grey


Cover - Beautiful Shade Of Grey Band:

James LaBrie


Genre: Progressive
Tracks: 11
Länge: 48:10 (CD)
Label: Inside Out Music
Vertrieb: Sony Music