Review:

Ruining It For Everbody

(Iwrestledabearonce)

Als ich vor einigen Wochen zum ersten Mal von der Band IWRESTLEDABEARONCE hörte, war ich geflasht. Ein wahnsinnig brutaler durchgeknallter Crossover, irgendwo angesiedelt im Death-, Math- und Grindcorebereich, gewürzt mit Elektroparts und ruhigen melodischen Passagen unterschiedlichster Stilrichtungen. Klar, sowas kann man nicht ständig hören, wenn man nicht den Verstand verlieren will. Trotzdem ein absoluter Geheimtip. Insbesondere die weibliche Sängerin Krysta Cameron gibt der abgedrehten Musik noch eine ganz besondere Note, so dass sich Songs wie "Tastes Like Kevin Bacon" oder "You Ain´t No Family" vom Erstlingswerk "It´s All Happening" direkt in mein Herz knüppelten. Nun stand der zweite Longplayer namens "Ruining It For Everybody" ins Haus. Meine Erwartungen waren daher verdammt hoch. Nach mehrmaligem Hören muss ich aber leider feststellen, dass das Album zwar keine Schwächen hat, aber auch keine wirklichen Highlights beinhaltet. Es ragen zwar Songs wie der Opener "Next Visible Delicious" und die Singleauskopplung "Karate Nipples" heraus, trotzdem plätschert das Album an mir zu sehr vorbei. Kein Song ist einfallslos, sondern gefüllt mit zahlreichen genialen Riffs und mitreißendem Doublebassgebolze, am Sound gibts insgesamt auch nichts zu meckern. Auffällig und charakteristisch für alle Songs sind dabei die häufigen Breaks, in denen sich melodische Passagen mit cleanem Gesang und Blastbeatpassagen abwechseln. Trotzdem mag sich kein Track wirklich in meinem Ohr festsetzen. Schade. Es fehlen schlichtweg die Songs, die einen mitreißen. Gesanglich ist das Album ein kleiner Meilenstein. Der Wechsel der melodischen Passagen zu den Kreisch- und Growlparts kommt ultrakrass, wobei sich Krysta nicht selten anhört, als würde man sie schlachten oder ihr bei lebendigem Leib das Fell über die Ohren ziehen. Damit steckt sie so manchen männlichen Kollegen dreimal in die Tasche. Hier gibt es definitiv die Höchstnote. Es verbleibt aber ein Album, das man zwar musikalisch als gelungen ansehen muss, aber bei weitem nicht der weite Wurf ist, denn man nach der ersten CD erhofft hat. Schade, denn für mich hat die Band ein riesiges Potential und ich hoffe sehr, dass der dritte Longplayer der Band dann endlich die Ausnahmesongs liefert, die ich schon auf "Ruining It For Everbody" erhofft habe. Musikalisch hat die Band nämlich einzigartiges Potential.

Ruining It For Everbody


Cover - Ruining It For Everbody Band:

Iwrestledabearonce


Genre: Metal
Tracks: 11
Länge: 31:46 (CD)
Label: Century Media
Vertrieb: EMI