Ivan Ivanovich und seine sieben (!) Mitstreiter haben sich in Trier ihr eigenes kleines Mütterchen Russland aus der Taufe gehoben und braten nun eine sehr eigene Mischung aus russischer Folklore, Ska und einer Prise Punk, die auf „Peregar“, dem bereits zweiten Band der Truppe, mächtig Spaß bereitet. Die gewohnt schweren, drückenden osteuropäischen Melodien verstehen sich hervorragend mit Akkordeon, Horn, Saxophon, Geige, Balalaika sowie der klassischen Rock-Instrumentierung aus Gitrarre, Bass und Schießbude. Die hauptsächlich in russischer Sprache gehaltenen (ultraschrägen und sehr originellen!) Texte werden dabei von Herrn Ivanovich herrlich kratzig und mit tiefer Wodka-Stimme dargeboten, wobei sich fairerweise auch deutsche Übersetzungen im sehr anschaulichen und vorbildlich aufgemachten Booklet befinden. „Peregar“ funktioniert gut als Gesamtwerk, nur leider variiert die Band ihren grundsätzlich wirklich gelungenen Stilmix zu wenig, so dass der „Aha-Effekt“ schnell verpufft ist und sich zwar keine richtige Langeweile, aber doch etwas Statik einstellt. Auch einen echten oder besser noch mehrere Hits findet man auf dem Album leider nicht. Der Launefaktor von „Peregar“ ist sehr hoch, und manche Melodie setzt sich heimlich im Ohr fest, aber insgesamt reicht es mir aufgrund der erwähnten Schwächen nicht ganz für einen „Tipp“. Freunde von derartigen Stil-Eintöpfen sollten das Kreml-Kraut aber definitiv probieren!

Peregar


Cover - Peregar Band:

Ivan Ivanovich & The Kreml Krauts


Genre: Folk
Tracks: 14
Länge: 45:6 (CD)
Label: Sumo Rex
Vertrieb: Broken Silence