Review:

Frostbiten

(Istapp)

Passend zu ihrem 10-Jährigen Band-Jubiläum bringt das schwedische Black Metal-Duo ISTAPP (unpassender Weise im August) ihr zweites Album „Frostbiten“ raus. Der Name (ISTAPP schwedisch für „Eiszapfen“) erweist sich hier als eisiges Konzept, drehen die Songs sich doch allesamt um den Winter, die Verwünschung der Sonne und des Lichts wie den absoluten Nullpunkt. Das Artwork wird von einem Eiskristall geziert.

Musikalisch setzen ISTAPP ihre Wege von 2005 und ihrer Vorgänger Full-Length „Blekinge“ fort: Frostiger Black Metal mit einem Hang zu eingängigen Melodien, prägnantem Clean-Gesang und einem Hauch Melodic Death Metal. So ist „Frostbiten“ letztlich ein ziemlich abwechslungsreiches Album mit vielen Ohrwürmern und Anhaltspunkten geworden: Hier gibt es kompromisslose Double-Base Nummern wie „Kall(elsen)“, „Fimbulvinter“ oder den Opener „Apep“. „Primum Frigidum“ und der Titeltrack wissen vor allem durch dominante Clean-Vocal-Parts ordentlich zu punkten während in „Må Det Aldrig Töa“ eine sehr intensive Atmosphäre erzeugt wird. An eingängigen Melodien, genialen Riffs und einprägsamen Refrains mangelt es dem Duo nicht. Vielmehr scheint die „Problematik“ des Albums zu sein, dass die Songs zu schnell an einem vorbeiziehen und sehr abrupt abklingen. Gerade einmal 02:38 Minuten gibt es da für den „Fimbulvinter“, 03:31 für die „Hymne“ „Frostbiten“. „Primum Frigidum“ weißt mit 04:27 schon fast Überlänge auf – Mehr ist nicht drinn und gerade für ein skandinavisches Black Metal-Album ist das schon echt schade.

Was den Sound betrifft sind ISTAPP eher modern als nostalgisch unterwegs, der Bass dröhnt hier heftig und klar aus den Boxen. Hier wurde an (fast) nichts gespart. So ist „Frostbiten“ ein würdiger Nachfolger des Debüts geworden, den sich Fans nordischen Schwarzmetalls mit der Veredlung heroischen Clean-Gesangs auf jeden Fall gönnen sollten.

Frostbiten


Cover - Frostbiten Band:

Istapp


Genre: Black Metal
Tracks: 10
Länge: 35:20 (CD)
Label: Trollzorn Records
Vertrieb: Soulfood