Review:

The Calm Hunter

(Isole)

TIPP

Seit zehn Jahren schleichen die Schweden sprichwörtlich durch die Doom-Szene, was nicht nur auf die Musik bezogen ist, sondern auch auf ihren Status, denn trotz aller Präsenz und Qualitäten sind sie bislang eher ein wohlgehüteter Geheimtipp geblieben. Mit "The Calm Hunter" legen sie nun auch schon ihr sechstes Studioalbum vor, was sie zusätzlich extrem fleißig erscheinen lässt, vor Allem, wenn man bedenkt, dass das Werk der mindestens vierte Volltreffer in Folge ist; "Bliss Of Solitude" (2008), "Silent Ruins" (2009) und "Born From Shadows" (2011) lassen ebenfalls nix anbrennen und sind herausragende Genre-Perlen. Mit diesem Fazit könnte man an dieser Stelle bereits schließen, aber das wäre den durchweg starken und zumeist überlangen Kompositionen nicht gerecht, die umso intensiver tönen, da der geneigte Fan nicht gerade mit überwältigenden Lavaströmen übergossen wird (CANDLEMASS mit ungewisser Zukunft, SOLITUDE AETURNUS seit neun Jahren inaktiv, REVEREND BIZARRE und WARNING längst aufgelöst, deren Nachfolger 40 WATT SUN wie auch SOLSTICE, DOOMSHINE, GRIFTEGARD oder FORSAKEN veröffentlichungstechnisch mehr tot als lebendig und so weiter...): der relativ flotte Opener und Titelsong, das treibende "The Eye Of Light", das sehr melodische "Perdition" oder das vertrackte "Alone In Silence" sind ohne Ausnahme Erstligasongs, die von den schweren Riffs ebenso getragen werden wie vom dreistimmigen Wechselgesang (inklusive passend platzierter Growls) der Herren Bryntse, Mattsson und Olsson. Das macht "The Calm Hunter" in der Endabrechnung zu einem pausenlosen Hörgenuss (optisch zusätzlich durch ein ansprechendes Cover-Artwork von Travis Smith aufgewertet), der einmal mehr ohne große Spielereien und Selbstinszenierung direkt unter die Haut wandert - super!

The Calm Hunter


Cover - The Calm Hunter Band:

Isole


Genre: Doom Metal
Tracks: 7
Länge: 52:12 (CD)
Label: Cyclone Empire
Vertrieb: Soulfood