Review:

Visions Of A Landscape

(Ira)

Bei einer Spielzeit von fast einer Stunde gerade mal sechs Songs ist davon auszugehen, dass IRA sich Zeit zur Entfaltung ihrer Musik nehmen. Dabei vermeiden es die Musiker, sich selbst zu sehr in den Vordergrund zu stellen (angesichts der Songlänge wären hier und da ja durchaus Soli zu vermuten und leicht einzubauen), stattdessen wird Wert auf Atmosphäre gelegt. Die beiden Gitarren verzaubern den Hörer mit ihrem vorsichtigen und gleichzeitig sphärischen Spiel, während das Schlagzeug fast schon sanft zu Werke geht und nur selten in die Vollen haut. Sänger Toby passt mit seiner schmeichelnden, eindringlichen Stimme perfekt dazu und ist intensiv, ohne aufdringlich zu sein. Die Texte sind dabei aggressiver als die Musik und würden so mancher Hardcore-Combo gut zu Gesicht stehen. Trotz dieser Diskrepanz funktioniert „Visions Of A Landscape“ bestens und nimmt den Hörer mit auf einen Trip in die Rock-Visionen einer Band, die Musik um der Musik willen macht. Dieser uneitle Ansatz führt zu sechs sehr schönen (Post)Rock-Nummern, die einen weiten Bogen schlagen und Fans skandinavischer Düstermucke ebenso für sich einnehmen werden wie Postcorler und Rockfans alter Schule, zumal die im BLACKMAIL-Studio aufgenommene Scheibe zu keiner Zeit langweilig wird und den hohen Spannungsbogen durchweg aufrecht hält.

Visions Of A Landscape


Cover - Visions Of A Landscape Band:

Ira


Genre: Alternative
Tracks: 6
Länge: 59:9 (CD)
Label: Golden Antenna Records
Vertrieb: Broken Silence