Review:

No State Of Grace

(Iperyt)

Selten eine derart positive Überraschung erlebt: IPERYT aus Polen heizen uns auf ihrem zweiten Album „No State Of Grace“ mächtig ein, und ich bezweifele ernsthaft, dass dieses 2005 gegründete Quintett hierzulande schon eine ernsthafte Fangemeinde hat. Die Jungs reihen sich vor allem qualitativ annähernd nahtlos in die Riege ihrer durchweg guten bis erstklassigen Landsleute VADER, HATE, BEHEMOTH oder DECAPITATED ein, auch wenn sie einen sehr modernen Death Metal-Anstrich besitzen. „The Shocker“ nennt die Band ihren unter Volldampf arbeitenden Drumcomputer, der oftmals Erinnerungen an die großen Zeiten von FEAR FACTORY („Demanufacture“, „Obsolete“) oder die grandiosen MINISTRY aufkommen lässt und kein Soundloch ungestopft lässt. Und genau hier wird der Bogen einen Tick zu weit gespannt, was „No State Of Grace“ dann leider auch den ansonsten wohlverdienten „Tipp“ kostet. Würden geile Songs wie „Antihuman Hate Generator“ (die Spoken Words sind klasse!), „Keep Your Eyes Closed“ (Sänger People Hater klingt hier mächtig angepisst) oder das brachiale „The Player“ etwas weniger mechanisch und effektüberladen durch die Boxen schreddern, würde das Album hörbar gewinnen, auch wenn es sich hier um Meckern auf hohem Niveau handelt. Der kompromisslose „Industrial Death Metal“ der Band überzeugt fast rundum, das Songwriting ist ungewöhnlich treffsicher, und selbst die Texte sind über weite Strecken sehr gelungen, was die Scheibe zur echten Empfehlung für weniger Zartbesaitete macht. Nur eben der sterile Sound bleibt gewöhnungsbedürftig. Ansonsten top!

No State Of Grace


Cover - No State Of Grace Band:

Iperyt


Genre: Death Metal
Tracks: 11
Länge: 40:54 (CD)
Label: Witching Hour Productions
Vertrieb: Twilight