Review:

Ion Quest

(Ion Quest)

Oh je, schon das extravagante Cover mit seiner doch eher eckig-modernen Geometrie sowie den grellbunten Farben macht eigentlich wenig Lust auf den Inhalt der CD einer Formation Namens ION QUEST. Das gleichnamige Werk stammt eigentlich schon aus 2004 - warum wir dass Ding erst jetzt bekommen haben keine Ahnung. Die fünf Jungs stammen aus Groß Britannien wobei im Mittelpunkt wohl die Brüder Gueldenhaar (Git./Keys) stehen, die zusammen ihrer unspektakulären Rhythmusgruppe einen ganz in der Tradition der 70er Jahre verwuzelten Jazzrock mit leicht progressiven Einschüben aus den Boxen leiern. Und da sind wir auch schon beim Stichwort - dieser doch sehr improvisiert klingender komplett instrumenteller Sound kann mich nur schwer zum längeren Zuhören animieren, der "Dudelfaktor" ist hier schon extrem hoch, die Frickeleien halten sich dabei sogar noch in Grenzen trotzdem gehen einem die, wenn überhaupt, nur spärlich hörbaren zusammenhängenden Songstrukturen mit der Zeit ziemlich auf den Keks. Mann wird sogar irgendwie richtig "hibbelich" von der Musik, die funktioniert im Auto schon mal überhaupt nicht und zu Hause auch nicht viel besser. Als beste Location und dabei halbwegs erträglich könnte man sich diese Mucke eventuell in einem verrauchten Jazzkeller nach dem siebten Bier vorstellen aber auf CD ist dies einfach nur langweilig und ziemlich nervig. Dabei hat man mit einer oft sehr erfrischend funkig daherkommenden Gitarre durchaus positive Momente, die oftmals (zu klebrigen) Hammonds sowie leicht spacigen Keys sorgen zwar durchaus für den ein oder anderen psychedelischen Touch aber irgendwie lassen die meistens viel zu gleichförmig vorgetragenen Tonnen von Noten den Hörer völlig kalt und sorgen eher für ein starkes Gefühl der Erschlagenheit. ION QUEST können auch anders und lassen es manchmal sogar richtig grooven (leider wollen sie zu selten), manchmal sind auch richtig gute Rocksolos zu hören aber das sind leider nur wenige lichte Momente. Ansonsten macht dieser Notenwust nicht besonders viel Spaß, es fehlt vor allem neben ein paar zaghaften Tempovarianten, jegliche Abwechslung. Sorry das ist ganz und gar nicht "my Cup of Jazz" wer aber auf improvisierte Jazz Geschichten abfährt sollte ruhig mal reinhören. Mir fallen ansonsten am ehesten noch TRIGON als kleine einigermaßen vergleichbare Hausadresse ein, wobei die Karlsruher aber einen wesentlich besser hörbaren Stil pflegen.

Ion Quest


Cover - Ion Quest Band:

Ion Quest


Genre: Progressive
Tracks: 7
Länge: 51:19 (CD)
Label: Oie Records Ltd.
Vertrieb: