Review:

Distort Yourself

(Institute)

Nein keine Wiederbelebungsversuche des aus den 90ern bekannten Mustang-Waschmittels, wie man beim Betrachten des "Pferdecovers" der aktuellen CD von INSTITUTE vielleicht hätte denken können aber trotzdem eine Art Wiederauferstehung der musikalischen Art: Denn bei dieser Formation handelt es sich um die aktuelle Band des ex-BUSH Masterminds Gavin Rossdale.

Sage und schreibe erst vier Jahre nach dem endgültigen Abgesang der Grunge/Alternative Legende Bush hat sich der Junge endlich gesammelt u.a. mit solch hochkarätigen Musikern wie Chris Traynor (Git./HELMET), Cache Tolman (Bass/RIVAL SCHOOLS) Charlie Walker (Drums/ CHAMBERLAIN) verstärkt, um wieder etwas ganz neues zu machen. Nun "Distort Yourself" nennt sich das Ergebnis dieser Anstrengungen und gegenüber dem mächtigen "Vorbild" hat sich eigentlich nicht soviel verändert, allerdings sind die Gitarrenriffs jetzt noch markanter und heftiger in ihrem Gesamterscheinungsbild. Es klingt aber trotzdem an allen Ecken nach BUSH, dies liegt natürlich hauptsächlich am charismatisch-wehklagendes Organ Rossdales, der omnipräsent im Mittelpunkt steht aber auch die anderen Bandkollegen können z.B. mit abwechslungsreichen Gitarrensolos und groovigen Basslines sowie punchigem Drums für dass ein oder andere Ausrufezeichen sorgen. Die Nähe zu Bush ist als so verwunderlich nicht, da außerdem sämtliche Debütsongs auch nahezu im Alleingang von Rossdale geschrieben wurden, trotzdem klingt dass Ganze nicht nach einem Einman-Projekt sondern kommt überzeugend kompakt, mit fetter Produktion sowie einigen sehr gelungenen Tracks daher. Der Bandcharakter von INSTITUTE ist jederzeit deutlich heraushörbar, hier spielen nicht schlicht angeheuerte Rockmusiker sondern es agiert eine wirkliche ambitionierte Band. Eingängige Melodien in Serie mit typisch energetischen Hymnencharakter in Verbindung mit fetten Gitarrenwänden sind hier Reihenweise vorhanden. Sicherlich wird dem ein oder anderen auch manchmal etwas schon als bekannt vorkommen aber INSTITUTE sind durchaus kein Plagiat sondern bieten genügend eigene Trademarks. Bereits der klasse Opener "Bullet Proof Skin" fönt so richtig gut rein aber auch wütend-heftigere Songs wie "When Animal Attack" oder "Information Age" gehen gut ab, genauso wie das eher straight rockende "Mountains". Auf der gefühlsbetonteren Habenseite stehen dass melancholisch gehaltene "Wasteland" sowie das fast schon zerbrechlich wirkende "Ambulances" mit wunderbar unkitschigen Streichereinsätzen.

Für alle Bush Fans ist "Distort Yourself" jedenfalls ein absoluter Pflichtkauf und für alle anderen Alternative Anhänger besteht zumindestens Anhörpflicht.

Distort Yourself


Cover - Distort Yourself Band:

Institute


Genre: Alternative
Tracks: 13
Länge: 55:33 (CD)
Label: Interscope
Vertrieb: Universal