Review:

Winter's Gate

(Insomnium)

Passend zum Herbstanfang veröffentlichen INSOMNIUM mit „Winter’s Gate“ ein Album … Nein, ein Lied in sieben mehr oder weniger nahtlosen Abschnitten. Ein Lied über vierzig Minuten? Kann das funktionieren? – Fragt sich der Hörer, wo die Finnen mit „Shadow’s Of The Dying Sun“ (2014) ein Album mit vielen einzelnen, eingängigen, aber eben auch gut zu differenzierenden Songs herausgebracht haben.

Tatsächlich ist das Ein-Song-Album die konsequenteste Form von Konzeptalbum, die INSOMNIUM wählen konnten. „Winter’s Gate“ erzählt die Geschichte von einer Truppe Nordmänner zu einer sagenumwobenen Insel. Diese Reise bringt natürlich viele Ängste, Trauer und Tod mit sich. INSOMNIUM sind hier mit ihrem epischen, doomigen Melodic Death Metal also genau richtig.
Stilistisch haben INSOMNIUM sich im Vergleich zu den Vorgänger-Alben nicht großartig verändert. Hier finden sich eigentlich alle klassischen Band-Trademarks – Wenn auch in etwas progressiverer Form. Und doch ist „Winter’s Gate“ eine Reise der Kontraste: Akustische und atmosphärische Parts lassen heftiges Schwarz Metall-Riffing folgen, hymnischen Clean-Gesang und schließlich trauerumwobenen Doom, der etwas an die Landeskollegen SWALLOW THE SUN erinnert. Irgendwie schafft die Band es, all das wunderbar zu kombinieren, den Hörer zu packen und ihm vielleicht die kürzesten vierzig Minuten seines Lebens zu bescheren. Denn Längen wissen die Finnen auch über längere Instrumentalparts durch ihrer grandiose Gitarrenarbeit gekonnt zu vermeiden.

INSOMNIUM beweisen mit „Winter’s Gate“ eindrucksvoll, dass ein Konzeptalbum in konsequentester Ausführung durchaus sehr viele Höhepunkte, mitreißende Passagen ohne Ende und viele Ohrwürmer mit sich bringen kann – Ganz ohne klassischen Songaufbau!

 

Winter's Gate


Cover - Winter's Gate Band:

Insomnium


Genre: Metal
Tracks: 01
Länge: 40:2 (CD)
Label: Century Media Records
Vertrieb: Century Media