Review:

Ravage & Conquer

(Impiety)

TIPP
IMPIETY aus Singapur gehören wahrlich nicht zu den veröffentlichungsmüden Bands der schwarzen Szene und haben sich in den letzten Jahren auch immer wieder ein gutes Stück verändert. Aber bevor jetzt das große Unwort „Weiterentwicklung“ die Runde macht, kann ich alle potentiellen Anhänger der Band beruhigen: statt purem Black-Thrash (den es auch auf dem letzten, sehr geilen Werk nur eingeschränkt und früher auch nicht durchgehend gab) regiert auf „Ravage & Conquer“, dem inzwischen achten Langspieler von Shyaithan und Co., eine äußerst brutale, knackige Mischung aus verstärkt zelebriertem technischem Todesmetall und nur noch einem geringen Schuss Schwarzwurzel, was in Kombination aber einmal mehr vollends überzeugt. Was auf den ersten Blick wie ein Einschleimversuch bei der mittlerweile inflationären Frickel-Zappel-Gemeinde aussieht, entpuppt sich letztlich als erfolgreicher Gehversuch zu einem völlig eigenständigen Stil, dem die Jungs auch mit diesem Werk immer näher kommen. Gewöhnungsbedürftig ist hingegen der zwar kraftvolle, aber etwas dröge Wummersound, der mit Underground-Geschrammel nix mehr zu tun hat, aber erstklassigen Stücken wie „Revelation Decimation“, dem Titelsong, dem überragenden „Legacy Of Savagery“ (Killer!) oder der coolen, völlig durch den IMPIETY-Wolf gedrehten Cover-Version des BATHORY-Hammers „Sacrifice“ zu ordentlicher Durchschlagskraft verhilft. War „Worshippers Of The Seventh Tyranny“ trotz seines ausladenden Konzepts noch etwas geradliniger, ist „Ravage & Conquer“ ein monströses, wildes Ungetüm voller (natürlich in gewissem Rahmen) gewalttätiger Überraschungen – aber ebenso ein Genre-übergreifendes Meisterwerk.

Ravage & Conquer


Cover - Ravage & Conquer Band:

Impiety


Genre: Black Metal
Tracks: 8
Länge: 40:27 (CD)
Label: Pulverised Records
Vertrieb: Soulfood