Review:

Goliath

(Imperial Triumphant)

Die New Yorker scheinen den Terrorismus innerhalb der letzten zwölf Jahre derart verinnerlicht zu haben, dass sie jetzt selbst welchen fabrizieren – in diesem Fall sind es Attentate auf die Ohren. IMPERIAL TRIUMPHANT veröffentlichen direkt nach ihrem Debütalbum „Abominamentvm“ (es gingen bereits zwei EPs voraus) eine Zwei-Song-EP mit den beiden Über-Sechs-Minütern „Sodom“ und „Gomorrah“, die die Nervenenden auswringen wie einen nassen Waschlappen. Oder anders: wem die Norweger SHINING zu eingängig, die Belgier LUGUBRUM nicht irre genug und die Neuseeländer ULCERATE zu vorhersehbar sind, wird mit „Goliath“ definitiv glücklich werden. Das 2005 gegründete Quartett lotet geschickt die Grenzen des Wahnsinns aus und spielt eine Form von Black Metal, die selbst den Gehörnten in die geschlossene Abteilung bringt. Bei aller Grenzwertigkeit muss man den Jungs jedoch attestieren, dass sie hörbar genau wissen, was sie tun, und was sie tun, machen sie richtig gut. Vielleicht haben sie als eine der ganz wenigen Truppen überhaupt verstanden, dass waschechtes Schwarzmetall keinen Spaß machen soll. Den macht „Goliath“ auch nicht, aber das Ding fasziniert auf eine völlig kranke Art und Weise, und man merkt, wie nah sich Freistil-Jazz und Black Metal sein können. Gestörte Musikliebhaber sind hier gut aufgehoben, Wacken-Besucher eher nicht!

Goliath


Cover - Goliath Band:

Imperial Triumphant


Genre: Black Metal
Tracks: 2
Länge: 13:15 (EP)
Label: Vatican Records
Vertrieb: Vatican Records