Review:

Goldstar

(Imperial Triumphant)

Wenn Meshuggah einen Mathe-Leistungskurs geben, dann sind IMPERIAL TRIUMPHANT die Professoren im Studium der Raketenwissenschaft. Mit Musik hat das Schaffen der Amis nur noch an der Basis etwas zu tun. Denn das Trio kippt alles Mögliche in eine riesige Petrischale, holt den Quirl heraus, den es vorher mit den Regeln der Navier-Stoke-Gleichung programmiert hat. Rein kamen, stumpf aufgezählt: (Death)-Metal, Rock, Math-Core und Jazz, Bläser, Percussions, immer wieder solistischer Bass, noisy Fast-Lärm, Gegrunze, Gewimmer, erzählerische Ziwschenspiele und Effekte und noch viel mehr. Raus kommt eine nahezu unhörbare, kakophonische Melange extremer „Musik“.  An der Genießbarkeit des Albums ändern auch Gäste wie Dave Lombardo oder Yoshiko Ohara absolut nichts. Denn immer, wenn der ungebildete Hörer, denkt: „Oh, ein Song“, dann kommt wieder ein überraschendes Element aus dem Topf des Versuchslabors herausgepurzelt. Doch das Album endet nicht wie ein Experiment mit einem amtlichen Feuerwerk im Chemie-Labor oder mit dem Start einer Rakete in den Weltraum, sondern mit viehischen Kopfschmerzen oder gar imaginärem Ohrenkrebs. Deswegen klebt der Warnhinweis wie auf einer Schachtel Zigaretten nicht umsonst: „IMPERIAL TRIUMPHANT can impair your mental health and cause cardiovascular disease and epileptic seizure. Use new ,Goldstar‘ responsibly at own risk‘. Oder gar nicht. PS: Der Sound ist escht richtisch geil, längst nicht so künstlich wie es die musikalische Ausrichtung des Trios vermute ließe. Hochgebildete Musik-Nerds könnten mit diesem goldenen Star glücklich werden, genauso wie mit eben Meshuggah, Converge, The Dillinger Escape Plan oder Primus. „Normale“ Menschen müssen danach zum Arzt.

Goldstar


Cover - Goldstar Band:

Imperial Triumphant


Genre: Progressive
Tracks: 9
Länge: 38:18 (CD)
Label: Century Media Records
Vertrieb: Sony