Review:

Stained

(Imperanon)

Sie sind blutjung, sie kommen aus Skandinavien im weitesten Sinne und sie beherrschen ihre Instrumente besser als der doppelt so alte, professionelle Durchschnittsmusiker. Vor etwa 5 Jahren fing jedes zweite Review so an, inzwischen wachsen selbst in Finnland die Virtuosen nicht mehr auf Bäumen. Klar machen IMPERANON Melodic Death Metal - obwohl die Songs auf "Stained" mit dem Death Metal nur noch den Gesang von Aleksi Sihvonen gemeinsam haben, und der krächzt sich eher trashig durch die Gegend. Der Vergleich mit CHILDREN of BODOM liegt da natürlich auf der Hand, aber IMPERANON scheinen ihr Songwriting eher noch an SONATA ARCTICA und THUNDERSTONE angelehnt zu haben. Bei und mit letzteren im Sonic Pump Studio ist "Stained" auch entstanden. Außerdem versucht Aleksi Sihvonen auch richtig zu singen - und klingt prompt Jahre älter als die jugendlichen 20, die bei ihm im Paß stehen. IMPERANON können bei der Flitzefinger-Weltmeisterschaft problemlos mithalten - alles andere wäre für Studenten an der Sibelius Akademie wahrscheinlich auch eine Enttäuschung. Also liefert sich Keyboarder Aleksi Virta mit seinen Gitarristen ein atemberaubendes Duell nach dem anderen. Im Gegensatz zu anderen populären Keyboardern Finnlands (hörte ich eben die Nachnamen Warmen oder Johannsen...) hat Aleksi keine Zeit, mal eben auf der Bühne Schabernack zu veranstalten, die Background-Akkorde im Soundteppich halten ihn permanent am "Arbeitsplatz". Platz, nächstes Stichwort: Da liegt bekanntlich die Wahrheit, aber bis IMPERANON live ihre Qualitäten beweisen können, müssen die Milchgesichter noch alle der Reihe nach zum Bund. Also abwarten.
Anspieltipp für Deathies, COB-Fans und Geschwindigkeitsliebhaber: "Memories To Dust". Nur von Powermetal-Balladen-Liebhabern auszuhalten: "Hollow Man".

Stained


Cover - Stained Band:

Imperanon


Genre: Power Metal
Tracks: 10
Länge: 38:24 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: