Review:

The Impalement

(IMPALEMENT)

Der Schweizer Death Metal-Musiker Beliath bringt mit „The Impalement“ sein Debütalbum an den Start. Debütalbum? Das hier klingt aber mal ganz anders als erste Gehversuche auf dem steinigen Weg des Death Metals. Kein Wunder, da Beliath seit dem Jahr 2010 mit der Idee einer eigenen Veröffentlichung schwanger gegangen ist und jetzt der Knoten geplatzt ist. Vorher wurden nur Demos für den engsten Bekanntenkreis aufgenommen und verteilt. Aber was erwartet uns auf „The Impalement“?

Ganz einfach, ein wahrer Metal-Gedanke in Verbindung mit der Brutalität des Death Metals und dem Geist des Black Metals. Klingt übertrieben, aber passt wie die Faust aufs Auge. Von der ersten Sekunde an wird das Niveau ganz oben gehalten. Hier treffen messerscharfe Riffs auf ausdrucksvolle Vocals und einen nicht zu stoppenden Drummer, der wirklich kein Soundloch offen lässt. Ganz starke Leistung. Torturer beherrscht sein Handwerk aus dem Stehgreif, und es macht Laune, sich beim Anhören der Scheibe nur mal auf die Drumspuren zu konzentrieren. Das kann nicht jeder Schlagwerker von sich behaupten.

IMPALEMENT verfallen aber nie in permanente und unkontrollierte Raserei, sondern verfeinern den Sound mit schwedischen Einflüssen, gemischt mit Einflüssen aus dem US-Death. Gut platzierte Soli unterstreichen das spielerische Können von Beliath. Als musikalische Vergleichsband würde ich BELPHEGOR nennen, deren Helmuth im Song „Satan`s Fire In My Eyes“ sogar ein Gastsolo spendiert.

Drummer Torturer war in der Vergangenheit auch für BELPHEGOR tätig und spielt an den Drums seine ganze Erfahrung aus. In „I Am All“ konnte die Ex-CRADLE OF FILTH Sängerin Sarah Jezebel Deva für eine Spoken-Words-Passage gewonnen werden. Für ein Debüt eine wirklich beachtliche Auswahl an Gastmusikern, die das Album nochmals niveautechnisch anheben.

„The Impalement“ bietet wirklich alles, was man sich von einem ausgewachsenen und reifen Death Metal-Album wünschen kann. Ein Drummer, der nie den roten Faden verliert und immer songdienlich spielt, schönste Gitarrenbreaks- und Soli, brutale Riffattacken und ein mehr als zwingender Sound.  Die Vielfältigkeit der Songs überrascht immer wieder. Einige Momente sind tatsächlich an den klassischen Metal angelehnt und lockern die Songs immens auf. Kurze, aber gut gesetzte, atmosphärische Parts bringen Spannung in die Songs, und das derbe Geprügel macht zu jeder Zeit Lust auf noch einen weiteren Song. Durch geschickt eingesetzte Tempowechsel wird bei jedem Song das Spannungslevel ganz oben gehalten und durch die angesprochene Leistung des fulminanten Solieinsatzes grandios unterstrichen.

Was mir an dem Album wirklich gefällt, ist, das Beliath sich nie an die starren Regeln des Black/Death hält und in jedem Song für eine Überraschung gut ist, aber nie den Weg der Brutalität verliert. Das Album klingt insgesamt schlüssig und verdammt ehrlich, und von einem Schnellschuss kann man bei der Vorbereitungszeit wohl auch nicht reden. Daumen hoch, und ich bin sehr gespannt, was da noch kommt. Wir können nur hoffen, dass wir nicht wieder 10 Jahre Vorbereitungszeit vor uns haben. Geile Band!

 

The Impalement


Cover - The Impalement Band:

IMPALEMENT


Genre: Death Metal
Tracks: 7
Länge: 42:58 (CD)
Label: Eigenproduktion
Vertrieb: Bandcamp