Review:

Eight Headed Serpent

(IMPALED NAZARENE)

IMPALED NAZARENE, Finnlands bestialische Dreckschleudern, rotzen in „Eight Headed Serpent“ auf ihre einzigartige Weise Punk-inspirierten Black Metal.

Alles beim Alten oder sogar noch mehr: zurück zu alten Zeiten! Denn die Band klingt auf ihrem dreizehnten Silberling ähnlich wie zur Gründung im Jahre 1990. „Tol Cormpt Norz Norz Norz“, „Ugra-Karma“ und „Suomi Finland Perkele“ sind Genre-Klassiker. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich die Band in der „Zeche Carl“ in Essen das erste Mal live sah; wie Frontmann Mika Luttinen wütend spuckend kreischte und grimassierte, dass ich mich kurzzeitig sorgte, er könnte gleich von der kleinen Bühne springen und mich wie Beute erlegen.

Ganze sieben Jahre sind seit "Vigorous And Liberating Death" (2014) vergangen, also kann man beinahe von einem Comeback sprechen. Und was hat IMPALED NAZARENEs achtköpfige Schlange zu bieten? Dreizehn kompromisslose Songs voller unerbittlichem Geballer! Das Album ist schnell und brutal; Blasts im Zwölferpack und eine langsamere Nummer. Erst beim letzten Song gönnen die Finnen dem Zuhörer eine Pause und schalten einen Gang runter. Anpeitschende Back-Up-Shouts versprühen immer wieder Harcdore-Feeling. Mr. Lutinnen keift angepisst wütend-tollwütig, und die Gitarren schreddern in wüster Vollendung.

Der Opener „Goat Of Mendes“ fungierte bereits als Vorab-Single. „Eight Headed Serpent” ist ein Mitgröl-Hammer, “Shock And Awe“ ist mächtig thrashing und besitzt eine gute Gitarrenmelodie. Mit „The Nonconformists“ zeigt sich eine typische IMPALED NAZARENE-Nummer: punkig-hymnisch mit Gang-Vocals im Hintergrund. Diese sind auch bei „Octagon Order“ zu hören und schlagen, wie auch andere Stilelemente, die Brücke zum Punk und zum Hardcore. Man fühlt sich hineinversetzt in einen blutigen Moshpit. Der Basslauf in “Human Cesspool” ist auffallend cool, und der Song kratzt an der Genre-Grenze zum Grindcore. Die Tracks sind insgesamt kurz, und es folgt das hasserfüllte “Apocalypse Pervertor”. Nach dem aggressiv rauschenden “Mutilation Of The Nazarene Whore” folgt “Foucault Pendulum”, ein epischer Doom-Track als Finale der CD. Asko Ahonen hat „Eight Headed Serpent“ im finnischen Revolver Studio aufgenommen und gemischt, gemastert wurde es von Mika Jussila im Finnvox Studio.

Trotz Tempo-Gebolze schaffen es IMPALED NAZARENE, eine gewisse Eingängigkeit zu erzeugen. Ihr Stil ist keineswegs melodiebefreit, ein bisschen wie bei Werken von MARDUK. Die relativ kurze Spielzeit von circa 32 Minuten geht vollkommen in Ordnung, da die Band in diesem misanthropischen Klangangriff mächtig aufs Gaspedal tritt. Der infantil-derbe Humor der Band wird verdeutlicht in den Bandfotos, den Songtiteln („Verstümmelung Der Nazarener Hure“) und auch in der Sexdämonen-Austreibung zu Beginn der Scheibe. Das lässt mich kurz müde schmunzeln, aber man kennt die Truppe ja: die wollen nur spielen.

Insgesamt melden sich IMPALED NAZARENE alles andere als altersmilde zurück: „Eight Headed Serpent“ ist eine fiese Abrissbirne!

 

Eight Headed Serpent


Cover - Eight Headed Serpent Band:

IMPALED NAZARENE


Genre: Black Metal
Tracks: 13
Länge: 32:32 (CD)
Label: Osmose Productions
Vertrieb: Sound Pollution