Review:

Harnessing Ruin

(Immolation)

IMMOLATION gelten im Death Metal-Underground als echte Perle, der bisher die verdiente Anerkennung der "breiten” Masse verwehrt geblieben ist. Mir gefallen so ziemlich alle Scheiben der Amis, obwohl alle den gleichen Nachteil haben: durchgehend hohes Niveau weisen sie nicht auf, da sich auf jeder mindestens zwei Füller befinden. Das unterscheidet IMMOLATION von wirklichen Klassikern wie MONSTROSITY oder MORBID ANGEL. Die haben mindestens ein echtes Killer-Album in der Hinterhand mit durchgehend hohem Niveau. IMMOLATION eben nicht. Leider setzt sich diese Schwäche auch bei "Harnessing Ruin" fort. Mit dem Opener "Swarm Of Terror" legen die Jungs um Drum-Gott Alex Hernandez (mal ehrlich, einer der unterbewertesten Drummer des Death Metal) furios los und haben einen echten Killer-Song geschrieben, bei dem jeder Fan komplexer Ami-Prügelei sabbernd vor der Anlage sitzen wird. Endlich stimmt auch mal die Produktion (war auf "Unholy Cult" ja auch schon so) und Sänger Ross growlt wie ein junger Gott. Bei "Son Of Iniquity" verlässt er auch mal die ausgelatschten Growl-Pfade und weiß mit Gänsehaut-Stimme zu überzeugen. Leider ist der Song an sich eher langweilig und einer der berüchtigten IMMOLATION-Füller. Das geht beim Titeltrack los und zieht sich bis besagtem Song. Irgendwie wirken diese drei Songs ("Dead To Me" ist da noch zwischen) einfallslos und haben die lahmen Riffs abbekommen, die die Mucke nur so vor sich hin plätschern lassen. Danach geht es wieder gekonnt weiter und "Crown The Liar" ist wieder richtig cool. IMMOLATION können es und haben ihren ganz eigenen Sound, vor allem bei den Riffs blitzt ihr Klasse auf, so schleppend kann kaum jemand Death Metal zocken, aber Songs schreiben gelingt ihnen nicht immer. So krankt auch der aktuelle Longplayer an einigen langweiligen Songs und IMMOLATION werden noch länger im Untergrund verharren. Schade eigentlich.

Harnessing Ruin


Cover - Harnessing Ruin Band:

Immolation


Genre: Death Metal
Tracks: 9
Länge: 44:9 (CD)
Label: Listenable Records
Vertrieb: Rough Trade