Review:

Reveal Your Soul For The Dead

(Illdisposed)

Die schwulen Nutten aus Dänemark gehören zweifellos zu den fleißigsten Vertretern ihres Genres und kommen, zählt man das neue Werk "Reveal Your Soul For The Dead" mit, auf stolze neun Studioalben in den letzten 15 Jahren. Aber diese Veröffentlichungsfreude ging zuletzt doch ein wenig auf Kosten des Songwritings; nach den überragenden, mit diversen Elektro-Versatzstücken aufgewerteten "1-800 Vindication" und "Burn Me Wicked" und dem ebenfalls noch sehr geilen, wieder oldschooligeren "The Prestige" konnte mich kein Album der auch im Line-Up nicht immer stabilen Truppe um Gitarren-Mastermind Jakob Batten und Front-Subwoofer Bo Summer mehr aus den Latschen katapultieren. Mit dem letzten Werk "Grey Sky Over Black Town" konnte zumindest stellenweise wieder an alte Glanztaten angeknüpft werden, und mit "Reveal Your Soul For The Dead" führt man den Weg zu alter Stärke fort, auch wenn ich hier so brillante Hymnen wie "Dark", "Jeff", "Illdispunk´d" oder auch rohe Gemeinheiten der frühen Tage wie "Fear Bill Gates" etwas vermisse. Ihren unwiderstehlichen Schweinegroove, gemischt mit den häufig majestätischen Gitarrenmelodien, haben ILLDISPOSED aber auch nach knapp 30 Jahren nicht verlernt, und (von Dan Swanö klanglich adäquat in Szene gesetzte) Stücke wie "...For The Dead", "What Will I Become?", "We Must Endure", "We Are One", "Drink It All" oder "This Is Our Calling For The End" (mein persönliches Highlight) treten erwartungsgemäß mit Anlauf in den Allerwertesten. Trotzdem würde es dieser einzigartigen (ok, das mit dem "artig" lassen wir mal...) Band sicher gut tun, vielleicht mal ein Album weniger aufzunehmen und die erstklassigen Songideen dafür stärker zu fokussieren. Dann ist ebenso sicher auch wieder ein Oberhammer drin und nicht "nur" ein gutes Album.

 

 

Reveal Your Soul For The Dead


Cover - Reveal Your Soul For The Dead Band:

Illdisposed


Genre: Death Metal
Tracks: 11
Länge: 42:43 (CD)
Label: Massacre Records
Vertrieb: Soulfood