Review:

Meisterstich

(Ignis Fatuu)

Ein Konzeptalbum ist das, was IGNIS FATUU da mit dem entsprechend benannten „Meisterstich“ präsentieren, orientiert an nicht Geringerem als den Werken Albrecht Dürers. Das ist grundsätzlich eine durchaus nette Idee, gleichzeitig aber auch, vorsichtig gesagt, sehr ambitioniert. Und man kommt nicht umhin, zu konstatieren, dass sich IGNIS FATUU dabei mitunter ein wenig übernommen zu haben scheinen. Das fängt schon beim zum Teil ungewohnt quäkig-nasal-nöligen Gesang von Sänger P.G. an (siehe zum Beispiel „Nemesis“) und zieht sich durch so einige der Kompositionen, die  mitunter eigenartig gehetzt klingen, als hätte der Sensemann höchstpersönlich hinter der Band gestanden und gedroht, sie umgehend mitzunehmen, wenn nicht bald ein Lied im Kasten sei. „Die Vier Reiter Der Apokalypse“, das als Opener fungiert, tritt entsprechend gut aufs Gaspedal. „Der Liebestraum Des Doktors“ punktet mit einem gelungenen, eingängigen Refrain, über die bedauerlichen, gruseligen Sprecheinlagen in Refrain und Bridge breitet man dagegen besser den Mantel des Schweigens aus. „Melencolia I“ präsentiert sich –nomen est omen- eher schleppend und schwermütig, „Der Hl. Hieronymus im Gehaus“ beginnt mit dem Aufbau eines vielversprechenden Spannungsbogens, der seine Auflösung dann aber schuldig bleibt. FAZIT: Dürer zu vertonen war eine an sich gute Idee, aber leider ist das Experiment nicht wirklich gelungen. Nicht, dass man sich „Meisterstich“ als Genrefreund gar nicht anhören könnte, aber IGNIS FATUU waren einfach schon einmal besser und somit bleibt das, was die Irrlichter hier abliefern, dann doch eindeutig hinter den Erwartungen zurück. 

Meisterstich


Cover - Meisterstich Band:

Ignis Fatuu


Genre: Rock
Tracks: 13
Länge: 50:13 (CD)
Label: Trollzorn Records
Vertrieb: Soulfood