Review:

Constantinople

(Ides Of Gemini)

TIPP
Obwohl IDES OF GEMINI mit Bassistin Sera Timms eine starke, melodisch-kräftige Sängerin an Bord haben und reichlich doomig-düsteren Rock spielen, kann man die Band der erstarkenden okkulten Szene nicht direkt zurechnen, da „Constantinople“, das Debütalbum der Trios um den langjährigen Film- und Musikjournalisten Jason Bennett, musikalisch etwas moderner klingt als die Ergüsse von JEX THOTH, BLOOD CEREMONY oder THE DEVIL´S BLOOD und keine direkten satanistischen Motive erkennen lässt. Aber Fans dieser genannten Bands könnten die sehr relaxte, hochatmosphärische Klangdichte in Kombination mit den schleppenden, einfach zeitlosen Gänsehautkompositionen ins dunkle Herz schließen, da sich IDES OF GEMINI zudem sehr erfolgreich von gängigen gotischen Klischees, aber auch psychedelischen Schrammel-Orgien abheben. Laut Info hat irgend ein Internet-Blogger den Stil der Band als „Dream Doom“ bezeichnet, was eine gute Umschreibung darstellt; man könnte sich auch eine ruhigere, abgründige Variante von THE GATHERINGs Klassiker „Nighttime Birds“ vorstellen. Fernab aller stilistischen Deutungen, die ja nur grob umreißen sollen, womit wir es hier zu tun haben, ist „Constantinople“ ein Album voller starker Songs, die erst am Stück genossen ihre wahre Pracht entfalten. Der Opener „The Vessel & The Stake“, das fies aus dem Keller grummelnde „Slain In Spirit“ oder das tieftraurige „Resurrectionists“ sollen hier nur als Anspieltipps herhalten und wachsen, wie auch der Rest, mit jedem Durchlauf. Man könnte behaupten, dass die Platte recht monoton ist, was durchaus stimmt, aber sie ist dabei ausgezeichnet – am Ende auch mit unserem „Tipp“.

Constantinople


Cover - Constantinople Band:

Ides Of Gemini


Genre: Doom Metal
Tracks: 9
Länge: 42:17 (CD)
Label: Neurot Recordings
Vertrieb: Cargo Records