Review:

Antinomie

(HYEMS)

Gönnern ist vielleicht einigen bekannt als Bundesligaverein - im Tischtennis. Die Band HYEMS aus genanntem hessischen Örtchen sind ungleich interessanter als PingPong. Weil: sind laut, böse, schwarz und tot, aber eben nicht blöd. "Antinomie" ist ein Mix, der vor modernen Einflüssen nicht Halt macht. Aber keine Angst: HYEMS Mucke ist garantiert MetalCore-frei, aber eben nicht ohne - Anspruch. Zar klingen manchmal Bands wie Naglfar durch, aber HYEMS halten sich durch die eigenwillige Hinzunahme vieler Stilelemente den eigenen Weg frei. Ähnliches machen sie auch mit der Änderung des Bandnamens von Hiems zum jetzigen - denn der Grund lag in der Existenz einer nicht ganz koscheren italienischen Band gleichen Namens - und in der Abgrenzung von eben dieser. Was zu den erfreulich klischeefreien Texten kommen lässt: Trotz deutscher Sprache bleibt kein Raum für Peinlichkeiten, der gute Sound reiht sich in die Folge positiver Aspekte ein. Eine gute Scheibe - eine sehr gute noch nicht. Denn zum einen wirkt der energische Gesang des Jägers bisweilen ein wenig eintönig und ermüdend (ganz im Gegenteil zur Musik und eben auch nur stellenweise). Und das Streben nach Abwechslung durch das Zulassen vieler Einflüsse wirkt manchmal noch etwas bemüht, der strenge Handlungsstrang fleddert an manchen Stellen ein bisschen auseinander, und manche Elemente bleiben trotzdem vorhersehbar. Dennoch: HYEMS sind ambitioniert, haben mit Leif (Dew-Scented) und Jost (Lay Down Rotten) prominente Gastsänger, sind nicht in der alten Schule hängen geblieben, ergehen sich nicht nur in öden Klischees - sie wissen, was sie tun. Und das kann ja schon eine Menge wert sein. Spannender als Tischtennis ist es um Längen - im Schneider sozsagen.

Antinomie


Cover - Antinomie Band:

HYEMS


Genre: Black Metal
Tracks: 11
Länge: 45:16 (CD)
Label: Restrain Records
Vertrieb: Cargo