Review:

Intet Menneskebarn

(Huldre)

In den letzten Jahren sind wir von zweit- und drittklassigen nordischen Waldvertonern geradezu über-„verwöhnt“ worden, so dass es schon wieder mutig ist, im Jahr 2012 ein weiteres Derivat des bekannten/inflationären/gefürchteten KORPIKLAANI/ELUVEITIE/ENSIFERUM-Klangkosmos auf die Menschheit loszulassen. Die 2006 gestarteten, aber erst seit 2009 in der heutigen Besetzung aktiven Dänen HULDRE können sich auf ihrem Debütalbum „Intet Menneskebarn“ dennoch hören lassen, da sie es schaffen, Songs mit Wiederkennungswert zu schreiben, wovon hier der sehr gute, melodische Ohrwurm-Stampfer „Trold“, das flotte „Brandridt“ sowie das saustarke, hymnische „Knoglekvad“ (mein Favorit von „Intet Menneskebarn“) am Stärksten herausragen. Lediglich die öfter mal an den Nerven zerrenden Quietschorgien von Fronterin Nanna Barslev, die in ihren besten Momenten Erinnerungen an die (allerdings deutlich charismatischere) verstorbene ELIS-Sängerin Sabine Dünser aufkommen lässt, sind ein zweischneidiges Schwert, und das grauenhafte Fiderallala-Instrumental „Spillemand“ hätte auch nicht unbedingt sein müssen. Ansonsten ist „Intet Menneskebarn“ ein solides, hörenswertes Werk, das im Vergleich etwa das sehr maue aktuelle KORPIKLAANI-Album „Manala“ merklich aussticht. Trotzdem sollte man diese Art von Folk Metal, bei der, wie auch hier, möglichst viele Genre-Instrumente wie Flöte, Violine oder Hurdy Gurdy geparkt werden, so langsam mal zurückfahren…

Intet Menneskebarn


Cover - Intet Menneskebarn Band:

Huldre


Genre: Folk
Tracks: 11
Länge: 50:37 (CD)
Label: Eigenproduktion
Vertrieb: Eigenvertrieb