Review:

I Know My Enemies

(HOUND)

Beim ersten Hörgang war ich nicht sicher, welches Geschlecht denn die Stimme innehat. Auch der Name des Sängers gab mir nicht auf Anhieb Gewissheit. Die Vocals von Wanja Neite erinnern partiell an Geddy Lee von RUSH, dessen Gesang nie unumstritten war, aber immer für ein scharf geschnittenes Profil und Charakter bürgte. Darüber hinaus bietet die Hildesheimer Band HOUND auf ihrem zweiten Longplayer "I Know My Enemies" zuweilen songwriterisch beeindruckende und anspruchsvolle Rockmusik, genauer gesagt, klassischen 70er-Jahre-Hard Rock mit psychedelischer Ausprägung.
 
"Sleep In Thunder" eröffnet das Album kantig und eigen. Der Titel erinnert an eine wilde Melange aus LED ZEPPELIN und frühen RUSH, ehe der Song atmosphärisch "Luft holt" und dann mit einem enthusiastischen Solo sein Ende findet. "Head Under Water" überrascht danach mit eher verhaltenem Temperament, seinem THE DOORS-Keyboard und fast schon jazziger Struktur. Das wippende und verträumte "I Smell Blood" gefällt dafür sofort, während das nervöse "Without A Sound" zwischen Punk und Rock schwankt.
 
Einfach ist woanders. HOUND fordern den Hörer mit ihrer Sprunghaftigkeit sowie ihrer musikalischen Vielfalt und nicht zuletzt mit Wanja Neites polarisierendem Gesang. Gleichwohl, "I Know My Enemies" ist ein spannendes, sehr eigenes und unterhaltsames Album.
 
 
 

I Know My Enemies


Cover - I Know My Enemies Band:

HOUND


Genre: Hard Rock
Tracks: 11
Länge: 48:48 (CD)
Label: Metallville
Vertrieb: Rough Trade