Review:

Evoking Demons

(Horrorscope)

Bei unseren polnischen Nachbarn tummeln sich mittlerweile einige hoffnungsvolle Bands, die hierzulande bislang kaum, bzw. gar keine Bekanntheit genießen. Dazu gehören auch die Thrasher HORRORSCOPE, die nicht nur laut Info, sondern tatsächlich sehr stark an die deutschen Vorzeige-Metaller BRAINSTORM erinnern und das nicht nur aufgrund des Power-Shoutings von Adam Brylka, der etwa wie eine aggressivere Variante von Andy B. Franck tönt. Auch musikalisch liegt man auf dem inzwischen dritten Studiowerk seit der Gründung 1996 (bzw. Umbenennung von DISONANCE in HORRORSCOPE) nicht allzu weit von den Gehirnstürmern weg, wobei es jedoch falsch wäre, das Quintett als reines Plagiat abzutun. Meiner Meinung nach bestehen diese Parallelen eher zufällig, denn HORRORSCOPE gehen eindeutig härter, wilder und thrashiger zur Sache als ihre deutschen Kollegen. Die ebenfalls gezogenen stilistischen Vergleiche mit LEGION OF THE DAMNED sehe ich, abgesehen von einigen ruppigen Gitarren-Eruptionen, aber nicht so deutlich. "Evoking Demons" ist ein wirklich sehr gelungenes Album, das richtig fett produziert wurde (die Gitarren sägen herrlich fies) und mit dem starken Opener "Mephisto", "The Inner Pride", "Branded" (geile Riffs!), "Headhunters" oder der finalen Abrissbirne "Killers Breeding" einige coole Thrash-Hymnen enthält, aber leider im Songwriting-Bereich nicht durchgehend überzeugt. Legt man zum Beispiel die aktuellen Alben der Genre-Konkurrenz von EXODUS oder erwähnten LEGION OF THE DAMNED zugrunde, dann erreichen HORRORSCOPE deren Niveau noch nicht ganz, auch wenn sie nicht mehr weit davon entfernt sind. Lediglich mit der MERCYFUL FATE-Coverversion "Evil" lehnen sie sich eindeutig zu weit aus dem Fenster, da hängen die Trauben doch eine Ecke zu hoch. Ansonsten machen Thrash Metaller hier absolut nix falsch und ergattern ein hochwertiges Stück EU-Osterweiterung!

Evoking Demons


Cover - Evoking Demons Band:

Horrorscope


Genre: Thrash Metal
Tracks: 11
Länge: 44:1 (CD)
Label: Shark Records
Vertrieb: H´ART Musik