Review:

Likdagg

(HORDE OF HEL)

Odhinn, seines Zeichens Chef der kaum präsenten und seit Ewigkeiten auf Eis liegenden Band ODHINN, hat ein paar Kollegen aus alten VALKYRIA-, und IN BATTLE-Zeiten um sich gescharrt um mit HORDE OF HEL sein zweites Werk auf die diabolische Gemeinde loszulassen. Feingeister können sich an dieser Stelle ausklinken, denn das Trio räubert sich ultraverzerrt und knarzig durch zwölf Kompostitionen (!), die nach vermodertem Fleisch und ranziger schwedischer Erde klingen. Längst nicht so technisch versiert und flott wie ihre Landsleute MARDUK, DARK FUNERAL oder REV 16:8 unterwegs, setzen HORDE OF HEL zu großen Teilen auf aggressives Midtempo, bei dem die Feinheiten auch noch im hoffnungslos übersteuerten Soundbrei und nervigen Gekrächze untergehen. In den besseren Momenten kommen vage Erinnerungen an ganz alte SATYRICON, DARKTHRONE in ihrer "mittleren" Phase ("Ravishing Grimness", "Plaguewielder", etc.) oder frühe MAYHEM hoch, was unterstreicht, dass die Band nicht unwesentlich Richtung Norwegen schaut. Black Metaller, denen möglichst abgefuckte Attitüde wichtiger ist als musikalische Inhalte, können hier gerne beide Ohren riskieren, aber bei "Likdagg" wurde in Sachen Produktion eindeutig übers Ziel hinausgeschossen, was die Scheibe trotz ein paar hörenswerter Ansätze unnötig nach unten zieht. Weniger ist eben doch manchmal mehr...

Likdagg


Cover - Likdagg Band:

HORDE OF HEL


Genre: Black Metal
Tracks: 12
Länge: 60:15 (CD)
Label: Regain Records
Vertrieb: Soulfood