Review:

Invincible

(Holy Martyr)

TIPP
Ein Album mit offenbarem Samurai-Thema – fuck yeah! HOLY MARTYR sind mit ihrer dritten Scheibe am Start und führen ihr Genre des selbst-betitelten „War Epic Metal“ weiter voran. Wer nun an SABATON denkt der sei entwarnt; musikalisch wird hier ein Heavy Metal aufgetischt der mit den Jungs aus Schweden eigentlich kein Stück gemein hat.

Aber auch die Eigenbezeichnung hat mit der Musik an sich wenig zu tun, sogar die neue TURSIAS hat mehr „epische“ Elemente. Viel mehr handelt es sich um sehr energiegeladene Musik mit einem vorpreschenden Gitarrensound der zwar durchaus seine Schemata hat, gleichzeitig aber nie langweilig wird. Dazu gibt es einige melodische Einlagen und auch einige mehr oder weniger atmosphärische Einspieler Marke „Schlachtenchor“ oder „asiatische Klänge“. Dazu gibt es, übrigens passend meist am Ende der Songs platziert, teilweise aber auch mal als eigene Nummer („Iwo Jima“ oder „The Soul Of My Katana“), auch diverse ruhige Passagen mit Akustik-Gitarre und einem Sänger der zeigt das er etwas kann. Im Großen und Ganzen musste ich die ganze Zeit überlegen ob der mir vorschwebende Vergleich mit ICED EARTH stand hält: Ja, tut er, allerdings mit etwas weniger High-Tempo Marke Schaffer – dafür auf die gleiche mitreißende Art. Ich glaube auch der Name GRAVE DIGGER wäre hier nicht fehl am Platze, dafür auf keinen Fall aber das Wort mit „Power“; dafür bietet der Sound zu viel Härte und darf sich stolz „Heavy“ nennen. Aus instrumentaler Sicht ist es aber nichts desto trotz ein doch eher klassisches Soundbild das durch Routine und eine sehr gute Umsetzung und nicht durch besonders viel Innovation punkten kann. Aber das ist völlig legitim und rockt!

Viel interessanter finde ich bei „Invincible“ nämlich die Vocals und Lyrics. Wie oben erwähnt hat die Scheibe ein klares Japan- und Samurai-Thema. So beginnt die Scheibe mit einem Intro zur Schlacht auf der gleichnamigen Insel im Zweiten Weltkrieg („Iwo Jima“; instrumental), man singt über das japanische Langschwert (bzw. das Langschwert aus einem Daishō, „The Soul Of My Katana“), über den Film-Epos „Sieben Samurai“ von Akira Kurosawa („Shichinin No Samurai“, übrigens der Originaltitel des Films und mein absoluter Liebling der CD!), über den Samurai-Daimyō Takeda Shingen („Takeda Shinchen“) oder einen weiteren Kurosawa-Film („Kagemusha“, das musste ich dann übrigens doch nachgucken). Alles in allem eine sehr scharfe Zusammenstellung an Themen die mal durchaus etwas angenehm anderes als Wikinger und Sozialkritik darstellt.

Kurzum: Alleine wegen des Themas, der sehr solide gezockten Musik und der offenbar stetigen Verbesserung zu den Vorgängern, dieses mal sogar mit einige Ohrwurm-Nummern, ist das Ding schon einen Tipp wert – über einige schwache Titel („Ghost Dog“ oder „The Soul Of My Katana“) kann ich da hinwegsehen!

Invincible


Cover - Invincible Band:

Holy Martyr


Genre: Heavy Metal
Tracks: 10
Länge: 54:25 (CD)
Label: Audioglobe
Vertrieb: Soulfood Music